Verantwortungsbewusste Kfz-Werkstätten prüfen im Rahmen des jahreszeitlichen Räderwechsels das Fahrwerk und stellen den Reparaturbedarf an Bremsen, Radaufhängungen und Dämpfern fest. Doch mit dem zunehmenden Marktanteil von Ganzjahresreifen entfällt dieser Kundenkontakt. Bei einer Befragung des ADAC sagten 2018 bereits 25 Prozent der Autofahrer, dass sie Ganzjahresreifen nutzen – vor fünf Jahren waren es nur 15 Prozent. Kfz-Betriebe müssen also neue Wege finden, um die Kunden von der Notwendigkeit eines jahreszeitlichen Werkstattbesuchs zu überzeugen, rät ZF Aftermarket.
Leichte Beschädigungen an Chassisteilen können durch den winterlichen Streusalz-Angriff und die darauffolgende Korrosion zu teuren Folgereparaturen führen. Folgende Schadenshinweise können die Kfz-Betriebe in ihrer Kundenansprache laut ZF unterbringen:
1. Beschädigt ein hochgeschleuderter Stein eine Lenkmanschette, können Wasser und Salz in die Gelenke der Spurstange sowie ins Lenkgetriebe gelangen. In der Folge korrodiert die Zahnstange und schmirgelt mit ihrer rauen Oberfläche die Abdichtung zum Lenkzylinder durch. Es drohen Ölverlust und ein Ausfall der Servolenkungen. Auch elektrische Lenksysteme bleiben von Schäden nicht verschont, denn bei ihnen können korrodierte Teile für Geräusche, Schwergängigkeit und andere Probleme sorgen.
2. Die Kolbenstange des Schwingungsdämpfers und die Tragfeder leiden ebenfalls unter durch aufgewirbelte Steinchen oder Split. Kleine Krater im Chrom der Kolbenstange können die Dichtungen beschädigen, was beim Dämpfer zu Ölaustritt und damit zum Verlust der Dämpferwirkung führt. Bei der Tragfeder bewirken lokale Roststellen eine Kerbwirkung; langfristig kann die Feder an dieser Stelle brechen.
3. Bei den Bremsen sollte der Serviceberater nicht nur auf den Verschleißzustand achten, sondern zudem auf Riefen in der Scheibe. Denn auch an dieser Baugruppe können sich aufgewirbelte Steine, die zwischen Bremsscheibe und -klotz geraten, auf ihre Art "verewigen".
Das sind laut ZF gute Gründe, Pkw-Fahrer zu einem jahreszeitlichen Check in die Werkstatt einzuladen - auch solche, die mit Ganzjahresreifen unterwegs sind. ZF Aftermarket unterstütze die Kfz-Betriebe darüber hinaus mit technischen Informationen sowie Einbauanleitungen. Und mit dem Bonusprogramm proPoints könnten Werkstätten bei jedem Kauf von ZF-Ersatzteilen (sowie von Produkten der Partner Hella und NGK Spark Plug) Punkte sammeln. (tm)