Die sich stetig verteuernden Kraftstoffpreise führen dazu, dass Fahrzeuge weniger genutzt werden und die Fahrleistungen zurückgehen, befürchtet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Das werde sich negativ auf das Werkstattgeschäft und den Automobilhandel auswirken. Hinzu kämen der Mangel an Neufahrzeugen und ein hoch angespannter Gebrauchtwagenmarkt mit steigenden Preisen. Der Staat müsse gegensteuern, so die Forderung des ZDK.
"Aufgrund der rasant steigenden Spritpreise bleibt vielen Menschen kaum noch finanzieller Spielraum für andere Investitionen. Autofahren darf kein Luxusgut sein, und der Staat darf nicht über wachsende Mehrwertsteuereinnahmen auf Kosten der Autofahrerinnen und Autofahrer zum Profiteur der Krise werden", betonte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
Möglichkeiten gäbe es einige: wie der Senkung der Mehrwertsteuer (Privatkunden) und der Mineralölsteuer (Gewerbekunden), das Vorziehen einer Erhöhung der Pendlerpauschale und dem schnellstmöglichen Wegfall der EEG-Umlage. Neu zu bewerten sei außerdem der Mix bei der Energieerzeugung. "Um die Unabhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern voranzutreiben, müssen insbesondere synthetische Kraftstoffe, aber auch Wasserstoff und Flüssiggas massiv gefördert werden", forderte Karpinski.
Nicht förderlich laut Karkinski seien Sonntagsfahrverbote oder Tempolimits. "Das spräche alle jenen Menschen Hohn, die auf ihr Auto angewiesen sind." Davon betroffen seien insbesondere die rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands, die in ländlichen Räumen leben. "Gerade auch für diese Menschen ist die individuelle Mobilität lebensnotwendig und muss bezahlbar bleiben", so der ZDK-Präsident.
M. Schäfer