Schaeffler rät Werkstätten, sich vermehrt auf Hybridautos mit P0-Antrieb zum klassischen Verbrennungsmotor einzustellen. Dafür hat das Unternehmen ab sofort eine Reparaturlösung für den Nebenaggregatetrieb für den Renault Scenic und Megane dCi 110 Hybrid Assist im Angebot. Zu den Hauptkomponenten gehören laut Mitteilung der Keilrippenriemen, Spann- und Umlenkrollen sowie alle notwendigen Zubehörteile. Weitere Fahrzeuganwendungen seien im Laufe des Jahres geplant.
Grund für den Anstieg von Hybridautos seien die erstmals von der EU vorgegebenen CO2-Grenzwerte, die ab 2020 bei den Automobilherstellern greifen. Die technischen Herausforderungen, für die sich Werkstätten künftig rüsten müssen, sind vielfältig und komplex, weiß Schaeffler. So komme beispielsweise bei Hybridautos mit P0-Antrieb zum klassischen Verbrennungsmotor ein Elektromotor im Riementrieb hinzu.
Eine zentrale Rolle übernimmt demnach dabei die 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie, mit der sich das FEAD-System vom Energieverbraucher zum Energieversorger entwickelt: Hierbei werden Anlasser und Lichtmaschine durch einen Riemenstarter-Generator, kurz RSG, ersetzt.
Im Zusammenspiel mit einer 48-Volt-Batterie könne das Fahrzeug mit komplett abgeschaltetem Verbrennungsmotor "segeln" und dadurch im Straßenverkehr bis zu sieben Prozent CO2-Emissionen sparen. Beim Anfahren erhöhe der Riemenstarter-Generator zusätzlich mit der sogenannten "Boostfunktion" unverzüglich das Antriebsdrehmoment und sorge so für mehr Dynamik und Komfort, hieß es.
Evolution der Fahrzeugarchitektur
Werkstätten müssen sich laut Schaeffler zunächst auf eine Übergangszeit einstellen, denn der Wechsel zur E-Mobilität wird sich nicht von einem Tag auf den anderen vollziehen. "Wir verstehen die Erweiterung des Fahrzeugs um einen elektrischen Antrieb zunächst als Evolution in der Fahrzeugarchitektur. Die Prozesse bei Diagnose und Reparatur werden sich verändern, aber zweifelsohne können auch freie Werkstätten Hybrid- und Elektrofahrzeuge reparieren. Wichtig ist, dass sie die Veränderungen im Markt annehmen, in Zukunftslösungen investieren und sich weiterbilden", sagte Rouven Daniel, Leiter Antriebssysteme und verantwortlich für das Thema E-Mobilität bei Schaeffler Automotive Aftermarket. (tm)