Damit E-Autos langstreckentauglich sind, muss neben einer angemessenen Reichweite auch das Nachladen der Akkus an einer Schnellladesäule sichergestellt sein. Der ADAC hat nun bei fünf batterieelektrischen Fahrzeugen mit Schnellladeoption (Audi e-tron 55 quattro, Mercedes EQC 400, Nissan Leaf e+, Apel Ampera-e und Renault Zoe 50 R135) die gewonnene Reichweite nach zehn, 20 und 30 Minuten gemessen. Der Fokus lag auf dem für Schnellladungen relevanten Bereich zwischen zehn und 80 Prozent Batterieladung. Der Test offenbarte große Unterschiede. So lud der Audi e-tron innerhalb von einer halben Stunde Energie für 305 Kilometer Reichweite nach, der Nissan Leaf mit der 62 kWh-Batterie in derselben Zeit nur für 124 Kilometer.
Diese Unterschiede sind zum einen durch die mögliche Ladeleistung der jeweiligen Fahrzeuge, zum anderen aber auch durch die verschiedenen Regelungsstrategien der Batteriemanagement-Systeme begründet. Sie sollen dafür sorgen, dass die Batterie nicht überlastet wird. Der Audi verfügt etwa über eine Ladeleistung von bis zu 150 kW, der Nissan von bis zu 100 kW. Beim Ladevorgang zeigte sich, dass der e-tron konstant mit höchster Leistung den Akku nachfüllte, der Leaf aber nur mit maximal 50 kW nachlud.
Die gemessenen Werte im Einzelnen: Das Audi-SUV hatte nach zehn Minuten wieder Batterie-Kapazität für 113 Kilometer, nach 20 Minuten waren es 216 Kilometer und nach einer halben Stunde 305 Kilometer. Für den Mercedes EQC lauten die Werte für die zehn Minuten-Takt-Messung: 76, 152 und 216 Kilometer. Beim Renault Zoe 50 kommen 52, 98 und 152 Kilometer zustande, beim Ampera-e sind es 51, 109 und 152 Kilometer. Beil Nissan Leaf betragen die Werte 40, 82 und 124 Kilometer.
Der ADAC empfiehlt, den Akku unterwegs nur bis zu 80 Prozent per Schnellladeoption zu laden, da nach dem Erreichen dieser Ladekapazität der weitere Ladevorgang unverhältnismäßig lange dauere. Der Automobilclub rät zudem, beim Kauf eines E-Autos die Schnellladefunktion unbedingt mitzubestellen, solange diese nicht zur Serienausstattung gehört. Er fordert außerdem die Hersteller auf, ihre Kunden besser über Schnellladetechnologien zu informieren. (SP-X)