Keine Frage: Der Auftrag für den neuen Ampera-e ist klar definiert. Als "vollalltagsfähiges Auto", so Opel-Chef Karl-Thomas Neumann kürzlich in München, soll der 4,17 Meter lange E-Rüsselsheimer die Stromer-Konkurrenz hierzulande aufmischen.
Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht - so der erste Eindruck beim kommoden Platznehmen am Steuer und eine Reihe dahinter. Das liegt aber vor allem auch daran, dass der Ampera 2.0 - gemäß NEFZ - eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern ins Spiel bringt. Deutlich mehr als der vergleichbare Wettbewerb zu bieten hat. Schnelles Stromzapfen an einer 50-kW-Gleichstrom-Schnellladesäule soll auch fix über die Bühne gehen: Nach 30 Minuten sind laut Opel bis zu 150 Kilometer Reichweite neu an Bord. Ein Novum gegenüber dem Vorgänger: Der Autobauer verzichtet nun völlig auf einen Range Extender - der nächste Schritt in der Evolutionsstufe.
Technische Raffinessen
Das Herzstück des Stromers, die 500 Kilogramm schwere Batterie, haben die Entwickler platzsparend im Unterboden des 204 PS starken Ampera-e platziert. So verschenken die zehn Module keinen Raum und passen sich der Fahrzeugkontur an. Der 60-kWh-Energiespeicher umfasst 288 Lithium-Ionen-Zellen und stammt aus der Partnerschaft von GM mit den Experten von LG Chem.
Temperamentvoll, das verraten die technischen Daten, wird sich der Ampera-e auch beim Ampelstart präsentieren. Aus dem Stand steht ein Drehmoment von satten 360 Newtonmetern parat. Der Sprint von null auf 50 km/h soll in 3,2 Sekunden gelingen. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 150 km/h, dann wird elektronisch abgeriegelt. Man denkt hier an die Reichweite des Elektromobils. Insgesamt kann der Pkw-Lenker zwischen vier Fahrmodi wählen: "Drive", "Low", "Regen on Demand" oder "One Pedal Driving".
Was das Thema Vernetzung betrifft, möchte der Newcomer das Ganze in der typischen Opel-Manier bewerkstelligen. Bedeutet: Er wartet sowohl mit der jüngsten Generation des IntelliLink-Infotainments auf als auch mit dem Online- und Serviceassistenten namens OnStar.
Kurzfassung
Auf dem Pariser Autosalon sorgte der neue Opel Ampera-e, der hierzulande kommendes Frühjahr sein Marktdebüt gibt, für viel Aufmerksamkeit. Kein Wunder: Schießlich wollen die Rüsselsheimer damit den nächsten E-Mobilitäts-Schritt machen.
- Ausgabe 12/2016 Seite 26 (171.0 KB, PDF)