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ADAS-Kalibrierung: Immer topaktuell

23.07.2021 11:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Carglass Kalibrierung Fahrerassistenzsysteme
Die Kalibrierung von Kameras erfolgt immer zu 100 Prozent nach Herstellervorgaben.
© Foto: Carglass

Mittels eines markenübergreifenden Online-Zugangs ermöglicht Carglass die rechtskonforme Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen fast aller neuen Fahrzeugmodelle. Ein Interview mit Roland Wilkes, Technical Research & Development Manager.

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Kurzfassung

Viele Fahrzeuge, deren Kameras kalibriert werden müssen, sind so neu, dass die Daten noch nicht im Diagnosegerät hinterlegt sind. Diese Lücke füllen die Techniker bei AsTech, die auf den jeweiligen Herstellerportalen arbeiten.

Mehr und mehr Autos verfügen über Frontkameras, die in der Windschutzscheibe verbaut sind und sicherheitsrelevante Fahrerassistenzsysteme mit den notwendigen Bildinformationen versorgen. Nach einem Frontscheibenaustausch müssen diese Systeme jedoch wieder ordnungsgemäß kalibriert werden, damit sie einwandfrei funktionieren. Dazu sind Kalibriersysteme mit entsprechenden Targets verfügbar. Bereits 2019 eröffnete Scheibenspezialist Carglass in München das "European Technology Center" als Kompetenzzentrum im Bereich Kalibrierung. Es dient als dedizierter Forschungs- und Entwicklungsstandort und spielt eine entscheidende Rolle für die Erprobung neuer Werkzeuge und Prozesse sowie die Optimierung der Fehlerdiagnostik. Ein Experten-Team vor Ort dient als zentrale Anlaufstelle im Unternehmen für die frühzeitige und flächendeckende Diagnostik von Problemen bei der Kalibrierung einzelner Fahrzeugmodelle. Jede Kalibrierung bei Carglass erfolgt zu 100 Prozent nach Herstellervorgaben und wird mit einem Protokoll dokumentiert. Dieses ist im Zweifel ein wertvolles Indiz im Falle eines Unfalls, um falsch eingestellte Fahrerassistenzsysteme als Ursache ausschließen zu können. Kunden erhalten zusätzlich zusammen mit ihrer Rechnung einen Nachweis über die erfolgreiche Kalibrierung.

Abdeckung neuer Modelle

Jetzt geht Carglass noch einen Schritt weiter, um auch für die neuesten Fahrzeugmodelle stets die aktuellen Herstellervorgaben bei der Kalibrierung erfüllen zu können. Dank eines markenübergreifenden Online-Zugangs mit den Datenexperten von AsTech gewährleistet Carglass die rechtskonforme Kalibrierung von erweiterten Fahrerassistenzsystemen (ADAS) bei nahezu allen neuen Fahrzeugmodellen direkt zur Markteinführung. Bisher waren die notwendigen Informationen für die Kalibrierung ausgewählter Modelle insbesondere in den ersten Monaten nach Marktstart aufgrund von Datensicherheitsbarrieren nur für die Serviceorganisationen der Hersteller zugänglich. Diese Lücke nach dem Marktstart neuer Fahrzeugmodelle kann mit AsTech geschlossen werden. Wie das funktioniert, erklärt Roland Wilkes, Technical Research & Development Manager bei Carglass, im Interview.

Carglass

Der Spezialist für die Reparatur und den Neueinbau von Fahrzeugglas beschäftigt hierzulande rund 2.000 Mitarbeiter, davon mehr als 1.400 in den 370 Service-Centern. Etwa 180 Mitarbeiter arbeiten im Customer Contact Center (Call-Center). Das Unternehmen erledigt rund 1,2 Millionen Kundenkontakte pro Jahr und hilft bundesweit stationär oder unterwegs mit mehr als 240 mobilen Einheiten. Seit 1990 gehört der Dienstleister mit Zentrale in Köln zur internationalen Belron-Familie und firmiert seit 1993 als Carglass GmbH. Belron ist nach eigenem Bekunden weltweit das größte auf die Behebung von Fahrzeugglasschäden spezialisierte Unternehmen. Die Gruppe beschäftigt international rund 26.000 Mitarbeiter und ist in 35 Ländern auf sechs Kontinenten aktiv. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen weltweit einen Umsatz von über 3,9 Milliarden Euro.

Fragen an ...

Roland Wilkes
Roland Wilkes, Technical Research & Development Manager bei Carglass
© Foto: Carglass

asp: Welche Systeme zur Kalibrierung kommen bei Carglass zum Einsatz?

Roland Wilkes: Wir setzen seit 2015 das Multimarkentool CSC von Hella Gutmann mit den Originaltafeln für die einzelnen Fahrzeugmarken ein. In allen Filialen steht für die Kalibrierung ein ebener und gut beleuchteter Arbeitsplatz zur Verfügung und Mitarbeiter sind entsprechend geschult. Wir kalibrieren immer zu 100 Prozent nach Herstellervorgaben und protokollieren das auch.

asp: Wie hoch ist der Anteil der Fahrzeuge bei Carglass, bei denen Kameras kalibriert werden müssen?

R. Wilkes: Wir hatten 2016 einen Anteil von neun Prozent von Fahrzeugen, die mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet waren und daher im Falle des Scheibenwechsels kalibriert werden mussten. Ende 2020 lag dieser Anteil bereits bei 28 Prozent - also nahezu ein Drittel der Fahrzeuge benötigt eine Kalibrierung, die Tendenz ist weiter steigend.

asp: Wie lange dauert der Vorgang jeweils?

R. Wilkes: Das ist ja nach Herstellervorgabe ein vorgegebener Prozess und dauert im Schnitt 35 bis 40 Minuten bei der statischen Kalibrierung. Für die dynamische Kalibrierung ist es schwer, einen Wert anzugeben, weil das auch immer von der gefahrenen Strecke abhängt.

asp: Machen Sie grundsätzlich eine Achsvermessung oder nur wenn es den Verdacht auf eine verschobene Fahrgeometrie gibt?

R. Wilkes: Grundsätzlich ist eine Achsvermessung nicht vom OE vorgeschrieben. Es muss aber laut Vorgabe überprüft werden, ob die Achsgeometrie in Ordnung ist. Daher schauen wir auf Hinweise wie einseitig abgefahrene Reifen oder Beschädigungen an der Felge. Wenn die geometrische Fahrachse der Hinterräder verzogen wäre, würde das mit dem CSC-Gerät ohnehin auffallen.

asp: Wie erreicht Carglass für sich und den Kunden Rechtssicherheit nach der ADAS-Kalibrierung?

R. Wilkes: Es ist nicht möglich, eine Rechnung zu schreiben, wenn das Fahrzeug eine Kalibrierung benötigt, diese aber nicht erfolgreich durchgeführt wurde. Nur wenn die ordnungsgemäße Kalibrierung erfolgte, kann eine Rechnung geschrieben werden. Damit erreichen wir eine sehr hohe Rechtssicherheit.

asp: Welche Aufgabe erfüllt die Zusammenarbeit mit AsTech?

R. Wilkes: 97 Prozent aller Fahrzeuge, die in die Werkstatt kommen, können wir mit dem Hella-Gutmann-System kalibrieren. Aber eine zunehmende Zahl von Fahrzeugen ist so neu, dass die Daten noch gar nicht im HGS-Diagnosegerät hinterlegt sind. Einige Hersteller haben auch damit begonnen, die OBD-Schnittstelle mit einem Security Gateway abzusichern, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Das ist beispielsweise bei neueren Fahrzeuge von FCA der Fall oder auch beim neuen Golf VIII von Volkswagen. Um diese Lücke zu füllen, arbeiten wir zusätzlich mit Geräten der Firma AsTech. Wir haben derzeit 150 Geräte im Einsatz, die über eine Online-Schnittstelle direkten Zugang zu den Herstellerdaten haben. Konkret arbeiten die Techniker bei AsTech auf den jeweiligen Herstellerportalen. Abgedeckt sind dabei so gut wie alle neuen Modelle. Insofern ist dies die perfekte Ergänzung zum bewährten Hella-Gutmann-System.

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