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ASA-Pressegespräch: "Moderater Aufwärtstrend"

17.12.2015 11:00 Uhr
ASA-Pressegespräch: "Moderater Aufwärtstrend"

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Das Jahr 2015 ist zum Teil besser gelaufen als erwartet. "Ich kann ein rundum positives Bild geben", betonte Harald Hahn, Vizepräsident des ASA-Verbands, in Mühlheim-Lämmerspiel. Als Gründe hierfür nannte er die positiv gesamtwirtschaftliche Lage 2015, das verbesserte Investitionsklima in Kfz-Werkstätten und neue gesetzliche Vorgaben, die für zusätzliche Investitionsanreize gesorgt hatten.

Doch nicht alle Bereiche profitierten gleichermaßen von dem Trend. Einer der Gewinner war das Geschäftsfeld Prüfstände. Die neue HU-Bremsenrichtlinie führt mehr und mehr zum Austausch veralteter Bremsprüfstände. "Was auch immer herausragt, ist der Bereich Hebebühnen", so der Vizepräsident weiter. Die Absatzzahlen seien stabil. Allein rund 12.000 Zweisäulenhebebühnen sind laut ASA-Statistik 2015 verkauft worden. Andere Geschäftsfelder wie Montier- und Wuchtgeräte liefen hingegen weniger gut.

Bernhard Hoffmann, Vorsitzender des Fachbereichs Reifendienste und Achsmessgeräte, ging auch auf aktuelle Anforderungen im Bereich Nutzfahrzeugreifen ein. "Nach wie vor kommt es jährlich immer wieder zu Todesfällen aufgrund ungenügender Sicherung des Rades beim Befüllvorgang", erklärte er. Ein Video verdeutlichte die Folgen des fehlerhaften Befüllens: Der Reifen fliegt mitsamt Anwender hoch in die Luft. Bei einem 250-Kilo-Reifen ein Wunder, dass dem Monteur in diesem Fall nichts passiert ist. Zusammen mit dem wdk-Steuergremium entwickelt der ASA-Verband daher eine neue wdk-Anleitung für die Demontage und Montage von Nfz-Reifen, die auf den Erfahrungen mit der wdk-Anleitung für UHP- und Runflat-Reifen für Pkw aufbaut. Ziel ist es, die Sicherheit im gesamten Arbeitsprozess zu erhöhen. Die Basisversion soll noch im ersten Halbjahr 2016 verfügbar sein.

Richtig einstellen

Im Bereich Scheinwerfereinstellgeräte war 2015 ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Neue Technologien sowie gesetzliche Vorgaben sorgten für Kaufanreize. Denn seit dem 1. Januar 2015 müssen neue Prüfsysteme den Vorgaben der HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie entsprechen. Ab dem 1. Januar 2017 gilt diese dann bundesweit für alle HU-Prüfsysteme. "In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Neigungen und Unebenheiten der Aufstellfläche für die Fahrzeuge und das SEP für ein korrektes Bewerten der Scheinwerfereinstellung die größten Probleme bereiten", erklärte Frank Beaujean, Fachbereichsvorsitzender Prüfstände. Daher werde aktuell an eine Novellierung des aktuellen Gesetzestextes gearbeitet, in deren Mittelpunkt die Überprüfung der Prüfsysteme stehe.

Nachfrage sorgt für Lieferengpässe

"In den Segmenten Diagnose und Abgasmessgeräte liefen die Geschäfte ebenfalls sehr gut. Vor allem die Einführung des AU-Leitfadens 5 hat zu einer großen Nachfrage bei Nachrüstsätzen und neuen AU-Geräten geführt", sagte Harald Hahn, Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs Diagnose. Am 1. Juni 2015 war der neue AU-Geräteleitfaden 5 in Kraft getreten. "Die technische Umsetzung der Inhalte des AU-Leitfadens 5 hat im Feld weder Überraschungen noch Probleme geschafft", so Harald Hahn weiter. Nur die späte Veröffentlichung der Richtlinie am 30. September 2014 habe teilweise für Anlaufschwierigkeiten gesorgt.

Im Bereich Diagnose sei der Passus in der Euro-5- und Euro-6-Norm umgesetzt worden: Alle Hersteller und Importeure haben Online-Portale für den freien Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen für freie Werkstätten aufgebaut. Die Qualität und der Umfang der Daten sei jedoch sehr unterschiedlich und vor allem kostspielig. Daher bleibe die klassische Mehrmarkendiagnose unverzichtbar. Als Ergänzung könne das EURO-DFT-System dienen, das den Zugriff auf mehrere Herstellerportale gleichzeitig ermöglicht. Es sei jedoch keine Wunderwaffe. "Nur die Kombination aus Mehrmarkendiagnose und Onlinezugriff über Herstellerportale ist für eine Kfz-Werkstatt die ideale und kostengünstige Lösung", so der Fachbereichsleiter Diagnose. "Bei dieser Kombination ist es egal, ob der Onlinezugriff über das EURO DFT-System, direkt über das Mehrmarkentool oder über einen separaten PC erfolgt."

Schon immer für Endrohrprüfung

Thema auf dem ASA-Pressegespräch war natürlich auch die VW-Manipulation. "Der VW-Abgasskandal hat die Welt verändert", sagte Harald Hahn. Der blinde Glaube an die OBD habe Schlagseite bekommen. "Vor dem Hintergrund der bekannt gewordenen Abgasmanipulation wird das Thema Endrohrprüfung bei den zuständigen Behörden in Zukunft auf eine höhere Resonanz stoßen, als das bisher der Fall war", zeigte sich der Vizepräsident überzeugt. Der ASA-Verband habe sich schon immer für die obligatorische Endrohrprüfung bei allen Fahrzeugen eingesetzt und werde das auch weiterhin tun. "Die Chancen stehen gut, dass die Endrohrprüfung wieder kommt", betonte Hahn.

Kurzfassung

Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen e.V. (ASA) blickt auf das vergangene Geschäftsjahr zurück und berichtet über aktuelle Trends und Entwicklungen im Werkstattausrüstungsmarkt.

Ausblick auf 2016

Für 2016 prognostiziert der ASA-Verband einen weiteren moderaten Aufwärtstrend, auch wenn nicht alle Segmente davon profitieren werden. Aktuelle Gesetzgebungen sorgen nach Ansicht von Harald Hahn für weitere Investitionsanreize. Die Automechanika werde das Jahr 2016 prägen und für neue Impulse im Werkstattausrüstungsmarkt sorgen. Faktoren, die hemmend wirken könnten, sieht Harald Hahn in der angespannten Lage im Euroraum und in der abkühlenden Dynamik in Schwellenländern wie China. vg

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