Die Werkstattausrüster verzeichneten 2016 gute Umsätze, wie der ASA-Verband anlässlich eines Pressegesprächs am Mittwochabend in Würzburg erklärte. Die Wachstumsimpulse insbesondere in den Bereichen Klimaservice, Scheinwerfereinstell-Prüfung, Hebetechnik und Achsvermessung gingen von den gesetzlichen Vorgaben aus und wurden durch eine erfolgreiche Automechanika verstärkt, hieß es. Präsident Frank Beaujean zeigte sich im Rückblick zufrieden mit der Qualität der Besucher auf der Frankfurter Leitmesse, wenngleich die Zahl internationaler Fachbesucher in den Hallen 8 und 9 leicht zurückging.
Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen (ASA) blickte zufrieden auf das Jahr 2016 und vermeldete ein Umsatzwachstum in vielen Segmenten. Beispiel Achsvermessung: Nach mehreren Jahren der Stagnation ist in diesem Produktsegment ein Wachstumstrend erkennbar, hieß es. Die gute Entwicklung lasse sich mit der Zunahme der Fahrerassistenzsysteme begründen, für deren Sensor-Kalibrierung es ein Achsmessgerät braucht. Auch beim Klimaservice geht es weiter bergauf: Aufgrund unterschiedlicher Lösungen in der Autoindustrie müssen Werkstätten mindestens drei Gerätschaften vorhalten: Zudem habe sich der Investitionsstau auch für R134a-Geräte aufgelöst mit der Folge, dass die Nachfrage zum Vorjahr um 20 Prozent anstieg.
Kein Wachstum verzeichneten dagegen die Diagnosegerätehersteller, obgleich die Nachfrage auf einem hohen Niveau stagnierte. Einen Rückgang musste z.B. der Bereich Reifenservice verkraften. In den Segmenten Montieren und Wuchten ist die Situation den Angaben zufolge generell schwierig, da die Produkte von vielen Werkstätten als "notwendiges Übel" für den Verkauf von Reifen gesehen werden - die Investitionsbereitschaft für qualitativ hochwertiges Equipment ist daher begrenzt.
Höheres Qualitätsbewusstsein
Für die nächsten Jahre zeigte man sich bei den Ausrüstern zuversichtlich. Frank Beaujean sprach von einem "positiven Nahradar" für viele Bereiche. Er geht davon aus, dass weniger Kfz-Unternehmen aus dem Markt ausscheiden werden, als noch vor zehn Jahren vorausgesagt. Zudem sei bei den Werkstätten ein wachsendes Qualitätsbewusstsein festzustellen, was sich erfreulich auf das Investitionsklima auswirken dürfte. Denn Ausfallzeiten im Betrieb mit Umsatzeinbußen von 800 bis 1.000 Euro pro Arbeitsplatz und Arbeitstag könne sich keiner mehr leisten.
Auch vom Abgasskandal würden die Werkstattausrüster profitieren. "Das Thema Endrohr-Prüfung ist wieder hoffähig geworden", zeigte sich ASA-Vizepräsident Harald Hahn bestätigt. "Gerade mal ein Jahr nach der Einführung des AU-Leitfaden 5 plant das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die generelle Wiedereinführung der Endrohrprüfung für alle AU-pflichtigen Kraftfahrzeuge." (msh)