Der Schweizer Branchendienstleister Karach lockt deutsche Autohändler mit einer kostenlosen Nutzung seines neuen Vermarktungstools für Gebrauchtwagen. Betriebe, die sich bis 10. September 2019 auf der B2B-Plattform registrieren, können darüber den Fahrzeugverkauf an Aufkäufer bis Jahresende – "ohne Risiko und Verpflichtung" – abwickeln. Das teilte Geschäftsführer Christian Wiegel in Unterägeri mit.
Karach war im Mai 2019 auf dem deutschen Markt gestartet. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben großen GW-Playern wie Auto1, Autobid oder Autoonline Paroli bieten. Karach bietet nicht nur eine Online-Auktionsplattform, sondern einen integrierten und mobilfähigen Prozess von der Hereinnahme bis zur Vermarktung von Eintauschfahrzeugen, die an Aufkäufer gehen – mit einem Tool.
Eingestellt und geboten werden kann 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. Mindestdauer für die Auktion sind 30 Minuten. Der Verkäufer bestimmt die Länge der Auktion, das Maximum sind sieben Tage. Nach Ablauf erhält er eine Liste der Gebote und kann dann entscheiden, ob und an wen er das Fahrzeug verkauft. Es besteht keine Pflicht, das beste Gebot anzunehmen.
Der Verkauf erfolgt nach deutschem Recht und nur an deutsche Firmen zu den Geschäftsbedingungen des Verkäufers. So wird das Umsatzsteuerrisiko ausgeschlossen. Um die meist ausländischen Aufkäufer zu erreichen, legt ein Ankäufer mit Sitz in Deutschland einen Karach-Account an und bindet dann seine ausländischen Geschäftspartner über Gast-Konten ein. Darüber können die Gäste alle Fahrzeuge sehen und bei der deutschen Firma bieten. Auf dieser Basis kann deren Einkäufer verbindliche Gebote abgeben und nach Zuschlag mit seinem Gast das Geschäft abwickeln.
Karach ruft für jeden Account 390 Euro Abonnementgebühr pro Jahr auf. Hinzu kommt eine Gebühr von 39 Euro pro Fahrzeug. Die optionale DAT VIN-Abfrage läuft für Nutzer mit eigenem DAT-Konto direkt über deren Account. Für Nutzer ohne DAT-Konto werden sechs Euro pro Abfrage berechnet. Derzeit gibt es Karach in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch). Polnisch und Bulgarisch sind in Vorbereitung.
Ausblick
Wie Wiegel zum Karach-Marktstart gegenüber dem AUTOHAUS-Sonderheft GW-trends erklärte, wolle er bis Jahresende 300 bis 500 Verkäufer auf der Plattform haben und rund 1.500 Ankäufer. Künftig könne er sich den Einsatz des Tools auch bei der Entscheidung über den Ankauf von Leasingrückläufern vorstellen. (dp/rp)