Bosch bringt sein Echtzeit-Gefahrenwarnsystem nun auch ins Nutzfahrzeugsegment. Ab Dezember werden die ersten Lkw von Mercedes-Benz mit dem bislang nur im Pkw verfügbaren "Road Hazard Service" ausgerüstet. Die Technik basiert auf der Vernetzung einer möglichst großen Fahrzeugflotte über eine zentrale Cloud. Diese sammelt Daten zu möglichen Gefahrenstellen, etwa durch Unfälle, Pannenfahrzeuge, Starkregen oder Nebel. Neben Wetter- und Stauinformationen werden dabei Schwarmdaten der Autos vor Ort berücksichtigt.
Laufen in einer Region etwa die Scheibenwischer bei allen Fahrzeugen auf höchster Stufe, deutet das auf starken Regen und eingeschränkte Sicht hin. Indizien für mögliche Gefahrenstellen können aber auch eingeschaltete Warnblinker, aktivierte Nebelschlussleuchten oder Regeleingriffe des ESP-Schleuderschutzes sein. Die Daten werden von einem Algorithmus bewertet, anschließend warnt die Cloud gegebenenfalls Autofahrer in der betroffenen Region.
Darüber hinaus sollen die Informationen aber auch für Assistenzsysteme wie die adaptive Abstandsregelung oder die automatische Notbremsung nützlich. Denn bei nasser oder glatter Fahrbahn muss das Fahrzeug im Ernstfall früher die Notbremsung veranlassen, um den längeren Bremsweg auszugleichen.