Mechaniker Albert Haaf weiß, was er an dem neuen Klimaservicegerät hat. Denn aufgrund der guten Erfahrung mit dem Waeco-Modell für R134a hat man sich einfach für das gleiche Gerät für R1234yf entschieden. Und die Rechnung ist aufgegangen: "Das Gerät ist leicht bedienbar und funktioniert super", erklärt Albert Haaf. Auch wenn es mit rund 5.500 Euro nicht ganz billig war. Aber die Anschaffung stand für Geschäftsführer Hans Steingraber Junior nicht zur Disposition. Zwar liegt der Anteil an R1234yf-Fahrzeugen, die aktuell in die Werkstatt kommen, noch bei unter zehn Prozent, "aber das wird steigen", ist sich Hans Steingraber sicher. "Wir wollen unsere Kunden zufriedenstellen und keinen wegschicken müssen. Sobald mehr Fahrzeuge mit dem neuen Kältemittel auf dem Markt sind, wird das Gerät auch entsprechend ausgelastet sein", ist er überzeugt.
Umsatzbringer Klimaservice
Der Klimaservice ist ein wichtiges Standbein im Service. Schließlich ist inzwischen in fast jedem Fahrzeug eine Klimaanlage verbaut und kaum ein Fahrer möchte mehr auf den gewohnten Komfort verzichten. "Wir haben tagtäglich mit Klimaanlagen zu tun. Ob Reparaturarbeiten oder die Durchführung des Klimaservice, den wir bei jeder Inspektion anbieten", so Albert Haaf. Für den Werkstattalltag war ihm daher die einfache Handhabung des neuen Klimaservicegeräts besonders wichtig. "Und mit dem Gerät kann man wirklich gut arbeiten", erklärt er und schaltet die Klimaservicestation neben ihm ein, die zunächst mit einem Selbstcheck beginnt. Dabei wird geprüft, ob alle Schläuche und Leitungen dicht sind. Anschließend ist auf dem Display der Geräte-Status sichtbar: aktueller Füllstand von Öl, Kältemittel und UV-Kontrastmittel. Auch das Fahrzeug, das zum Klimaservice in die Werkstatt kommt, wird zunächst genauer unter die Lupe genommen. Funktioniert die Klimaanlage ordnungsgemäß und wird der Innenraum gekühlt?
Sind keine Probleme vorhanden, können die Schläuche des Servicegeräts für den Standard-Klimaservice an die entsprechenden Hoch- und Niederdruckanschlüsse des Fahrzeugs angeschlossen werden. Mit einer Schutzbrille und Sicherheitshandschuhen - schließlich kann es bei Kältemittelaustritt zu Vereisungen kommen - nimmt Albert Haaf die Schutzkappen herunter und befestigt die Serviceschläuche. "Einmal runterdrücken und sie sind eingerastet", erklärt er. Die Ventile aufdrehen und schon kann es losgehen. Im Falle eines normalen Klimaservice ist der Menüpunkt "Schnellstart" die richtige Wahl. "Im Hauptmenü sind aber weitere Funktionen wie 'Diagnose', 'Vakuum erzeugen' oder 'Entleeren' vorhanden", weiß Albert Haaf. Denn wenn die Klimaanlage kaputt ist, muss sie beispielsweise zunächst nur entleert werden, damit der Mechaniker ein defektes Bauteil austauschen und die Klimaanlage anschließend wieder mit Kältemittel befüllen kann. Mit der Funktion "Schnellstart" hingegen läuft der Klimaservice, bestehend aus den Phasen Absaugen, Vakuum und Befüllung, vollautomatisch ab. "Ich gebe das Fahrzeug-Kennzeichen, die vom Hersteller vorgegebene Füllmenge des Kältemittels ein und drücke auf Enter."
Inklusive Analysemodul
Das ACS 5000 RPA mit integrierter Kältemittelanalyse startet den Prozess mit einer Reinheitsprüfung. Auf dem Display erscheint "Kältemittelanalyse o.k.", jetzt beginnt der Absaugprozess. Im Falle von kontaminiertem Kältemittel bricht das Gerät den Prozess sofort ab. "Wir hatten schon einmal ein Fremdfahrzeug von einer anderen Werkstatt, bei dem das Kältemittel nicht o.k. war. Das Gerät hat den Vorgang abgebrochen und wir haben das Fahrzeug zurückgebracht", erinnert sich Albert Haaf.
Unser Versuchs-Opel ist quasi neu und erlebt seinen ersten Klimaservice, also haben wir kein kontaminiertes Kältemittel zu befürchten. Während des Absaugvorgangs zeigt das Gerät die Absaugmenge in Echtzeit an: 20 Gramm, 30, 35, 40 Gramm. Bei 495 Gramm stoppt es. Jetzt startet die Vakuumphase, bevor anschließend das aufbereitete und durchmischte Kältemittel in der vorgegebenen Menge - bei uns 530 Gramm - wieder neu eingefüllt wird. Insgesamt befinden sich aktuell rund 4 Kilo Kältemittel im internen 16-Kilo-Tank unseres Klimaservicegeräts. Bei 2 Kilo erscheint eine Meldung, dass der interne Tank aufgefüllt werden muss.
Dank vollautomatischem Ablauf erhalten wir auch ein akustisches Signal, als das Programm fertig durchlaufen ist. "So muss ich nicht danebenstehen und kann in der Zeit etwas anderes machen", erklärt Albert Haaf. In der Regel dauert der komplette Klimaservice-Prozess ca. 30 bis 45 Minuten, je nach Dauer der Vakuumphase, die der Anwender individuell einstellen kann. Auf einem Ausdruck, der auch als Beleg für den Kunden dient, sind alle wichtigen Daten zusammengefasst: Absaugmenge des Öls und des Kältemittels, Vakuumdauer, die Menge des eingefüllten Öls und Kältemittels sowie das Fahrzeug-Kennzeichen.
Kein Kältemittelverlust
Nicht nur der automatische Ablauf und die integrierte Kältemittelanalyse haben den Mechaniker überzeugt. Ausschlaggebend für den Kauf war auch das "Low Emission-Konzept" von Waeco, das für eine nahezu 100-prozentige Rückgewinnung des Kältemittels sorgt. Ein spezieller Altölbehalter verhindert etwa den Kältemittelverlust beim Altölablass. Denn da die Kosten für R1234yf um ein Vielfaches höher sind als für R134a, wird dieser Aspekt in Zukunft noch wichtiger. Ganz abgesehen vom Umweltgedanken natürlich.
Bildergalerie im asp ePaper: Der Klimaservice Schritt für Schritt.
Kurzfassung
Bei Autohaus Steingraber ist man in Sachen Klimaservice mit dem neuen Klimaservicegerät für R1234yf bestens gerüstet. Neben der integrierten Kältemittelanalyse war das "Low Emission Konzept" entscheidend für die Anschaffung.
- Ausgabe 06/2017 Seite 40 (314.1 KB, PDF)