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Werkstattkonzepte: Welche Marke darf es sein?

22.12.2021 15:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Werkstattkonzepte: Welche Marke darf es sein?
Kompetenz und hoher Standard im freien Markt – dafür stehen Werkstattkonzepte.
© Foto: Konzeptgeber / Berner / asp-Montage

Die Konzeptgeber arbeiten an der stärkeren Digitalisierung der Werkstattpartner und bereiten sich auf das Zeitalter der Elektromobilität vor, das bald auch verstärkt bei den freien Betrieben ankommt.

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Kurzfassung

Digitalisierung der Prozesse und die Elektromobilität sind zwei wichtige Schwerpunktthemen der Konzeptgeber. Es zeichnet sich ab, dass man mit branchenübergreifenden Standards die Werkstätten gewinnen möchte.

Was beim Friseur schon lange geht, soll nun auch in den Werkstätten endlich Einzug halten: Die Möglichkeit der bequemen Online-Terminvereinbarung für Kunden, die ihr Leben gerne digital organisieren. Das Thema haben nun fast alle Anbieter von Werkstattkonzepten auf dem Schirm.

Die Großhandelskooperation Carat ist mit der Branchenplattform Drivemotive angetreten, um das Werkstattgeschäft stärker zu digitalisieren. Über die Branchenlösung bietet Carat registrierten Werkstätten unter anderem eine kostenlose Terminvereinbarung zur Buchung von Standarddienstleistungen sowie eine kostenlose Reparaturkalkulation an. "Wir wollen weg von den manuellen Systemen, wir wollen, dass die Werkstätten digitaler werden und Prozesse verschlanken", erklärte Geschäftsführer Christian Gabler unlängst im Rahmen der virtuellen Carat-Messe. Im System ist auch ein Teilefinder hinterlegt und die Möglichkeit, für Reparaturen auf Basis von TecDoc-Daten einen Richtpreis zu kalkulieren. Daneben kann der Autofahrer auch eine ganze Reihe fahrzeugspezifischer Dienstleistungen, wie beispielsweise Ölwechsel oder Bremsenservice, kalkulieren lassen. Carat hat in Drivemotive die gemeinschaftlich entwickelte Terminplanung "Repdate" integriert, eine gemeinsame Entwicklung mehrerer Unternehmen aus Großhandel und Industrie. Entwickelt wurde das Tool von ATR International, Bosch, Carat, Caruso, Continental, Global One Automotive, Schaeffler und ZF. "Ich sehe darin eine wichtige Aufgabe für den Großhandel, die Werkstatt zu befähigen den Schritt in die Zukunft mitzugehen," sagt Henning Kaess, Managing Director ATR International. Dass mehrere Unternehmen aus der Branche an einem Strang ziehen und gemeinsam eine technische Plattform schaffen, begrüßt er. Bei einigen Konzeptgebern funktioniert die Terminvereinbarung über eine Autofahrer-App.

"Bereits seit 2019 arbeiten beispielsweise Werkstattpartner der Systeme Autofit und Autoprofi mit einer integrierten Autofahrer-App, die Kunden nicht nur Online-Terminvereinbarungen 24/7 ermöglicht, sondern auch eigenständige Angebotskonfiguration, Auftragserteilung, kontaktlose Zahlung und vieles mehr ermöglicht", teilt Konzeptgeber PV Automotive mit. Die Funktionen der App sind auch auf den Webseiten der Werkstattpartner nutzbar.

Auch auf der zentralen Website des Konzepts OK Car-Service und auf den Websites der einzelnen Betriebe gibt es die Möglichkeit der Online-Terminvereinbarung. "Die Auswertungen der Nutzung zeigt die steigende Akzeptanz beim Autofahrer", teilt der Konzeptgeber, Alliance Automotive Group (AAG), mit.

Bei Select ist die Terminvereinbarung ein Baustein der Telematik- und Kommunikationslösung "Vjumi". Das System wurde von der D-amp GmbH, einem Tochterunternehmen der Select AG, entwickelt und ist seit Mai 2021 auf dem Markt. Die Terminvereinbarung funktioniert wie folgt: Über das Vjumi-Dashboard in der Werkstattsoftware ATP sendet der Werkstattbetreiber dem Kunden mehrere Terminvorschläge per SMS oder E-Mail zu und der Kunde bestätigt den für ihn passenden Termin per Klick. Die Werkstatt erhält eine Bestätigung im ATP und der Termin wird automatisch im Kalender vermerkt. Auch der Kunde kann über die Vjumi- App mit wenigen Klicks einen Termin anfragen.

Bei WM SE ist das Thema Terminvereinbarung ebenfalls ganz oben auf der Agenda: Mit "WM oTermin" stellt WM den Werkstätten ein Tool zur Online-Terminbuchung zur Verfügung. Axel Birngruber, Leiter Werkstattkonzepte vom WM SE: "Wir werden weitere Entwicklungen zum Ausbau des Themas Online-Terminbuchung forcieren, während der Corona-Einschränkungen haben wir bemerkt, wie wichtig das Thema Online-Terminbuchung ist. Corona hat den Blick vieler Werkstätten auf dieses Thema gelenkt." Das Terminbuchungs-Tool oTermin wird von WM auf der Webseite der Werkstatt integriert und ermöglicht Terminvergabe nach individuell festgelegten Regeln und Ressourcen (Hebebühnen, Mitarbeiter, Dienstleistungen etc.). "Das Tool ist eine perfekte Ergänzung zum Bühnenplaner und kann damit synchronisiert werden", ergänzt Axel Birngruber.

Standard ist die Online-Terminvereinbarung zudem beim Konzept Bosch Car Service. Dan Bronkal, Leiter Werkstattkonzepte Region Mitte bei Bosch Automotive Aftermarket: "Auf der Bosch-Car-Service-Webseite ist die Onlinebuchung bereits aktiviert. Die große Mehrheit unserer Partner nutzt diese Funktion bereits aktiv." Die Onlinebuchungsplattform biete für Endkunden eine sehr komfortable Buchung bei ihrem Bosch-Car-Service-Partner.

Vorbereitung auf E-Mobilität

Ein weiterer Schwerpunkt der Konzeptgeber ist mehr und mehr die Unterstützung der Partner beim Thema Elektromobilität. Über die Hochvoltschulung hinaus gibt es langsam auch anspruchsvollere Pakete. "Unter dem Motto 'E-Service - schließen Sie Ihre Werkstatt an' haben wir für unsere Kunden das ideale Starterpaket gepackt, um reibungslos in die E-Mobilität einzusteigen", wirbt Axel Birngruber von WM für das Rundumpaket. Dazu gehört ein spezieller Katalog für Werkzeuge, Sicherheitsausrüstung und Werkstattausstattung im Bereich E-Mobilität. "Weiterhin können unsere Kunden anhand einer Checkliste ermitteln, welche Anforderungen an den Arbeitsplatz und die Ausrüstung bestehen." Darüber hinaus können Werkstätten ihr Know-how auch nach außen hin zeigen: Ein speziell abgestimmtes Marketingpaket, inklusive Außengestaltung, Postingvorlagen, Flyern, Fahnen und Spannbändern, steht ebenfalls zur Verfügung. "Wer, wenn nicht Bosch Car Service, sollte bei dem Thema Elektromobilität Vorreiter sein?", fragt Dan Bronkal von Bosch und verweist auf die traditionell starke Kompetenz der Bosch-Car-Service- Betriebe beim Thema Elektrik. "Wir werden zusätzlich zu den von uns bereits angebotenen Hochvoltschulungen weitere Qualifizierungen, wie beispielsweise herstellerspezifische Schulungen, sowie umfangreiche Empfehlungen für Werkstattausrüstung bieten." Zielgruppengerichtetes Onlinemarketing und Marketingaktivitäten sollen das Angebot abrunden.

Top-Schulungsthema

"Wir sehen an den zahlreichen Schulungen zum Thema Elektromobilität, dass sich die Werkstätten vorbereiten, auch wenn in der Praxis noch wenige Fahrzeuge bei ihnen in der Halle stehen. Zur Elektromobilität werden rein mengenmäßig die meisten Schulungen durchgeführt", sagt Henning Kaess, von ATR. Die Alliance Automotive Group wiederum hat in den Niederlanden mit "NexDrive" ein eigenes Konzept rund um das Thema "Alternative Antriebe" gestartet. Das erfolgreich gestartete Konzept soll zeitnah auch in Deutschland umgesetzt werden, teilt AAG mit.

Die große Anbieter-Übersicht finden Sie in der PDF-Version des Artikels!

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