Der asp-Werkstattclub powered by TÜV SÜD machte im vergangenen November Station in Ladenburg bei Mannheim. Im Automuseum Dr. Carl Benz erlebten die Teilnehmer einen spannenden Workshop-Tag mit viel Input zum Thema Schadenmanagement, konnten sich bei einer Führung durch die historische Sammlung in die Anfänge des Automobils versetzen und beim anschließenden Abendessen mit Kollegen fachsimpeln. Der thematische Schwerpunkt lag wieder auf dem fachlichen Austausch rund ums Schadenmanagement. Lockere Workshop-Atmosphäre im Ambiente einer spannenden Location - das sind die Kennzeichen des asp-Werkstattclubs, der auch in diesem Jahr wieder vier Mal stattfinden soll, unter anderem in Nackarsulm am 27.03. und am 13.05. in Köln.
Björn Eilber, Leiter Schaden & Wert Marktgebiet Baden Nord, TÜV SÜD, präsentierte die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten und Services, die TÜV SÜD im Bereich Schadenbusiness zu bieten hat. Neben der Erstellung des neutralen Schadengutachtens übernehmen die Experten von TÜV SÜD zahlreiche administrative Aufgaben. Dazu gehört vor allem auch die Kommunikation mit dem Versicherer auf Augenhöhe. "Zudem fällt es vielen Mitarbeitern, die Schadenabwicklung als Zusatzaufgabe im Kfz-Betrieb nebenher machen, sehr schwer, den Überblick zu behalten", erklärte Eilber. Kostenvoranschläge, Anwaltskorrespondenz, Kaskoabwicklung, Reparaturfreigaben und Organisation der Ersatzmobilität für den Kunden - das verlange Erfahrung und Zeit. TÜV SÜD hilft bei der Optimierung der Schadenkalkulation und gibt den Reparaturablauf nach anerkannten Regeln der Technik und unter Beachtung der Herstellervorgaben vor. TÜV SÜD wisse zudem sehr genau, welche Posten in Rechnung gestellt werden könnten. "Hier verschenken Werkstätten oft unnötig Geld", so Eilber. Der Schaden-Experte verwies auf typische Handlingkosten, die von der Werkstatt dem Sachverständigen in Rechnung gestellt werden könnten.
"Werkstätten verschenken beim Verhandeln mit dem Versicherer oft unnötig Geld." Björn Eilber, TÜV SÜD
Digitale Schadenakte
Eilber hob die Optimierung der Prozesse hervor, vor allem auch durch die digitale Schadenakte, die als Drehscheiben für alle Beteiligten immer den aktuellen Stand eines laufenden Schadensfalles zeigt. "Die digitale Schadenakte sorgt dafür, dass man immer alle Vorgänge im Blick hat und jederzeit auf einen Blick sieht, wie weit die Abwicklung eines Schadens ist. Zudem können hier Dokumente und Bilder hinterlegt werden, das alles geht digital ohne Installationsaufwand."
Der auf Verkehrsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Marcus Kaiser, CEO K & K Rechtsanwälte, erklärte anschließend, was sich beim Thema Werkstattrisiko aufgrund neuer Rechtsprechung geändert hat. Die BGH-Urteile vom 16.01.2024 und vom 12.03.2024 haben erhebliche Auswirkung auf die Praxis im Schadengeschäft. Die Rechtsprechung stärkt grundsätzlich die Position des Geschädigten bei Haftpflichtschäden. Der Grundsatz, dass der Geschädigte darauf vertrauen darf, dass seine Werkstattrechnung vom Unfallverursacher bzw. dessen Versicherung in voller Höhe erstattet wird, wurde von den Richtern bestätigt und sogar erweitert. Allerdings erfolgt dies bei gleichzeitiger Abtretung möglicher Ansprüche des Kunden gegen die Werkstatt an die Versicherung. Diese kann dann ihrerseits Forderungen an die Werkstatt stellen, wenn ihrer Auffassung nach bestimmte Posten in der Rechnung der Werkstatt nicht gerechtfertigt sind.
In der Experten-Runde gab Sven Morrkopf, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses mit 40 Mitarbeitern, Einblick in seine Erfahrungen mit TÜV SÜD im Schadenmanagement. "Wenn man das alleine machen will, braucht man jemanden, der sich mit der Materie auskennt und Lust auf das Thema hat - das kostet aber eine Menge Zeit, die wir im Betrieb oft nicht haben", so Morrkopf. Bei Morrkopf arbeiten allein zwölf Mechaniker in der Werkstatt, die Zusammenarbeit mit TÜV SÜD im Schadenmanagement erleichtere deren Arbeit bei der Schadenabwicklung mit definierten Prozessen und absolut wasserdichten Gutachten.
- Ausgabe 02/2025 Seite 042 (1.0 MB, PDF)