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Fragen an ...

23.11.2012 12:02 Uhr
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Tilo Scholz, Produktmanager Hochvoltschulungen der TÜV SÜD Akademie

Für welche Zielgruppen sind die einzelnen Hochvoltfortbildungen konzipiert?

Die Kurse sind für die verschiedensten Personen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen gedacht, die in dem weiten Feld Elektromobilität tätig sind. Das geht vom Werkstattpersonal, Kfz-Mechatroniker/Kfz-Mechaniker und Arbeiter bei den Autoherstellern sowie Zulieferern bis hin zu Mitarbeitern von Behörden, die z.B. die Zulassung von Wasserstofftankstellen begleiten.

Wie hat sich die Nachfrage mit den Jahren verändert?

Am Anfang waren es die Entwickler und die Versuchsabteilungen. Danach folgten die Hersteller der Fahrzeuge und heute sind es vorrangig die Zulieferer sowie die Service-Werkstätten.

In Deutschland benötigen Mechatroniker bei Arbeiten an Hybrid- und Elektrofahrzeugen eine besondere Ausbildung. Wie sieht es in anderen Ländern aus?

In Deutschland gelten die BGV A3 und BGI/GUV-I 8686, die unsere Schulungen auch berücksichtigen. Andere europäische Länder schließen sich teilweise den Ausbildungsinhalten aus Deutschland an. Größere deutsche Unternehmen mit internationalen Standorten schulen auch gerne international einheitlich und bringen so die deutschen Standards ins Ausland.

Fortbildung

Bosch lässt eigene Mitarbeiter, die im Hochvoltbereich beschäftigt sind, von der TÜV SÜD Akademie fortbilden. Die Angestellten des Automobilzulieferers sollen den Angaben zufolge weltweit nach den strengen deutschen Sicherheitsvorschriften (BGI 8686 und BGR A3) ausgebildet werden. Für Mitarbeiter der Batteriemontage wurden spezielle Seminare konzipiert. Die ersten Schulungen in Deutschland und China laufen bereits. Demnächst sollen auch Mitarbeiter in Großbritannien, USA, Indien und Japan geschult werden. Bosch zeige mit diesem Schulungsangebot nach Ansicht von Kai Probst, Geschäftsführer der TÜV SÜD Akademie, eine hohe Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeitern. Die weltweiten Schulungen nach strengen deutschen Vorschriften seien keineswegs üblich.

Die TÜV SÜD Akademie verfügt über eine mehr als sechsjährige Erfahrung in diesem Bereich. In den verschiedenen Grundlagen-Seminaren werden Aufbau, Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise der verschiedenen alternativen Antriebstechnologien dargestellt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Elektromobilität. Die geltenden Vorschriften sind ebenso Thema der Kurse wie mögliche Störungen, kritische Punkte oder Gefährdungspotenziale. „Natürlich werden aber auch richtiges Verhalten, technische und organisatorische Schutzmaßnahmen sowie Erste-Hilfe unterrichtet“, erklärte Tilo Scholz, Produktmanager Hochvoltschulungen der TÜV SÜD Akademie (siehe links). Neu hinzugekommen seien Kurse zum Thema Funktionale Sicherheit in Kraftfahrzeugen gemäß ISO 26262 und drei verschiedene Kurse zum Thema Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie. „Insgesamt bieten wir zum Thema Elektromobilität 14 verschiedene Kurse mit über 100 Terminen bundesweit an“, fügte er hinzu. Angeboten werden die Kurse an insgesamt 18 Standorten.

Durch das Fortschreiten der Elektromotorisierung dürfte die Nachfrage nach Schulungen in den kommenden Jahren noch ansteigen. Schließlich benötigen alle an Elektro- oder Hybrid-Autos arbeitenden Kfz-Techniker – zumindest nach deutschem Recht – spezifisches Wissen, da die auftretenden Spannungen von bis zu 1.000 Volt lebensgefährlich sein können. Hier unterstützt die TÜV SÜD Akademie Entwickler, Hersteller, Zulieferer und auch Werkstätten seit 2006. Dauer der werkstattrelevanten Fortbildungen laut Tilo Scholz: Kurse, die eine Sensibilisierung vermitteln, dauern in der Regel einen Tag. Die Ausbildung zur „Elektrofachkraft für HV-Systeme in Kraftfahrzeugen für Werkstattpersonal“ umfasst 16 Ausbildungsstunden. Nur Mitarbeiter der Werkstatt, die vor 1973 ihren Berufsabschluss erlangten, brauchen eine deutlich längere Ausbildung, nämlich über 12,5 Tage.

Wintergeschäft

Zugefrorene Türschlösser, vereiste Scheiben, schlechte Sicht auf den ersten Kilometern – bei zunehmend winterlichen Temperaturen sind diese Ärgernisse für viele Fahrzeughalter an der Tagesordnung. Abhilfe könnte die Investition in eine Standheizung sein. Die angesprochenen Ärgernisse würden dann durch Annehmlichkeiten abgelöst, weiß TÜV SÜD: So verschafft der Betrieb ab Fahrtbeginn freie Sicht, behagliche Innenraumatmosphäre und sorgt für mehr Verkehrssicherheit. Servicemitarbeiter sollten die Vorteile kennen und ihren Kunden eine Nachrüstung empfehlen. Auf der einen Seite verspricht das Zusatzgeschäft und zudem eine Zunahme der Kundenzufriedenheit. Die Kfz-Experten der Prüforganisation informierten in diesem Zusammenhang zu verschiedenen Komfortlösungen: Grundsätzlich stehen drei technische Varianten fürs Vorheizen bereit: Neben einer elektrischen Lösung gibt es zwei mit Kraftstoff betriebene Heizungen. Bei der elektrischen Variante sorgen am Motorblock installierte Heizstäbe für ein Erhitzen des Kühlwassers. Durch diese extern gespeiste Erwärmung hat der Motor schon beim Losfahren Betriebstemperatur. In der Folge wird auch die Heizung beim Anschalten des Gebläses schneller warm. Allerdings ist eine externe Stromquelle nötig. Bei der spritbetriebenen Version wärmt ein kleines Brennaggregat das Kühlwasser. Über den Wärmetauscher gelangt die Wärme ins Lüftungs- und Heizungssystem. Diese Systeme lassen sich per Zeitschaltuhr programmieren und sind unabhängig von externen Stromquellen. Ob elektrisch oder mit Sprit – beide Typen sind laut TÜV SÜD für alle Fahrzeuge geeignet.

Reifenlabel

Europaweit wurden 2011 fast 290 Millionen Pkw-Reifen verkauft. Ein Drittel davon waren Winterreifen. Am 1. November trat eine neue Kennzeichnungspflicht für Autoreifen, die nach dem 1. Juli gefertigt wurden, in Kraft. Erkennbar ist das Produktionsdatum am so genannten DOT-Code, meldete TÜV SÜD: Bis 2512 ist kein Label nötig, ab 2612 dagegen schon. Durch die Kennzeichnung soll das Informationsdefizit der Verbraucher hinsichtlich der Faktoren Rollwiderstand, Nasshaftung sowie Abrollgeräusch verringert werden. Reifenhandel und Werkstätten, die Pneus im Verkaufssortiment führen, müssen diese Informationen bereit halten. Das Etikett mit den von Herstellern nach standardisiertem Verfahren gemessenen Werten befindet sich zumeist auf der Lauffläche neuer Reifen. Eine anderweitige Deklaration im Verkaufsraum ist jedoch ebenfalls zulässig. Die Angaben zum Rollwiderstand bewegen sich von der Bestnote A bis zum schlechtesten Wert G. Für den Bremsweg auf nasser Straße gilt die Klassifizierung A bis F. Die Geräuschemission symbolisieren ein bis drei Schallwellen – je mehr Wellen, desto lauter ist der Pneu. Diese Angaben werden aber nur in den wenigsten Fällen von einer Prüforganisation wie TÜV SÜD ermittelt. Vielmehr liegt eine Selbstzertifizierung der Hersteller vor. Zwar könne man sich auf die Angaben der bekannten Hersteller wohl verlassen, erklärte TÜV SÜD-Reifenexperte Michael Staude. „Zu optimistische Angaben können aber nicht ausgeschlossen werden.“

TÜV SÜD Auto Service

Wolfgang Eichler

Tel. 0 89/57 91-16 52, Fax -23 81

wolfgang.eichler@tuev-sued.de

Jürgen Wolz

Tel. 0 89/57 91-23 20, Fax -23 81

juergen.wolz@tuev-sued.de

TÜV SÜD Auto Partner

Thomas Gensicke

Tel. 0 711/72 20-84 73, Fax -84 88

thomas.gensicke@tuev-sued.de

Weiterbildungsangebote im Netz:

TÜV SÜD: www.tuev-sued.de/akademie_de/lehrgaenge_und_trainings

Winterakademie: Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – für fortbildungswillige Kfz-Fachkräfte bedeutet dies den Start der Winterakademie der TÜV SÜD Akademie. Das Pendant zu den erfolgreichen Sommerveranstaltungen punktet mit vergleichbaren Vorzügen: In Wochen verhältnismäßig geringer Auslastung sollten Werkstätten Mitarbeiter zur Weiterbildung entsenden. Das Besondere: Die Schulungen finden in Wohlfühlhotels in touristischen Orten statt. Eine Kombination, die ein angenehmes Lernambiente mit hohem Kultur- und Erholungswert verspricht. Dieser Anspruch wird auch durch das Motto unterstrichen: „Raus aus dem beruflichen Alltag und hinein in eine Lernatmosphäre, die konzentriertes und inspirierendes Lernen fördert“, heißt es bei TÜV SÜD Akademie. Die Seminare finden in Bad Tölz, Dresden, Timmendorfer Strand sowie in Füssen statt.

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