Immer mehr Autofahrer rüsten auf Gasantrieb um. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 begutachteten die Service-Center von TÜV Süd 2.140 Nachrüstaggregate. 2008 hatte sich die Zahl im gleichen Zeitraum mit 4.890 mehr als verdoppelt. "Ein Ende dieses starken Trends ist nicht absehbar", erklärte der TÜV Süd-Sachverständige Johann Meyer. In einer Mitteilung fasste der TÜV Süd wichtige Informationen für das Beratungsgespräch mit den Endkunden zusammen. Für Gasantriebe sind zwei Kraftstoffsorten gebräuchlich – einmal Erdgas (CNG - Compressed Natural Gas) und Autogas (LPG - Liquified Petroleum Gas). Verschiedene Tankschläuche verhindern, dass Autofahrer versehentlich die falsche Sorte tanken. Die Infrastruktur wird stetig ausgebaut. Aktuell gibt es laut TÜV-Angaben rund 3.000 Autogas-Tankstellen. Beim Erdgas seien es etwa 800. Bei Erdgas wird das Gewicht für die Preisauszeichnung herangezogen. Ein Kilogramm Erdgas bringt das Auto ungefähr so weit wie 1,5 Liter Superbenzin. Im Schnitt sei das Fahren mit Erdgas um die Hälfte günstiger als Benzin, hieß es in der Mitteilung. Flüssiges Autogas wird wie Benzin per Liter berechnet und Autofahrer müssen knapp zwei Liter Autogas kaufen, um die gleiche Energiemenge wie bei einem Kilogramm Erdgas zu erhalten. Unter dem Strich ist Autogas nach den Erkenntnissen des TÜV Süd fast 30 Prozent teurer als Erdgas. Kosten einer Nachrüstung Die Umrüstung auf Autogas kostet normalerweise zwischen 1.800 und 3.500 Euro, je nach Modell. Inzwischen bieten Umrüster Gaslösungen für alle gängigen Fahrzeugtypen an. Bei den aktuellen Benzinpreisen gelte dem TÜV Süd zufolge die Faustregel: Wer nur wenige Tausend Kilometer im Jahr mit einem sparsamen Otto-Motor zurücklegt, sollte nicht wechseln. Die Umrüstung auf Erdgasbetrieb schlägt mit 5.500 Euro zu Buche und rechne sich nur selten, meldete die Prüfgesellschaft. Viele Hersteller bieten aber inzwischen Neufahrzeuge an, die lediglich 2.800 bis 5.500 Euro teurer sind als Benziner. Problematisch sind Umrüstungen in Fragen der Gewährleistung. Bei freien Umrüstern schließen die Fahrzeughersteller diese oft aus. Vor allem Ford, Opel und VW bieten Umbauten in eigens gegründeten Tochterunternehmen an. Von diesen werkseitig durchgeführten Umrüstungen ist die Garantie nicht betroffen. (msh)
Gasantrieb: Hohe Nachfrage nach Umrüstungen
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Angesichts der hohen Benzinpreise hält der Trend zu Umrüstungen auf Gasantriebe weiter an. So hat sich die Zahl der Begutachtungen bei den TÜV Süd Service-Centern im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt. Der TÜV Süd bietet Informationen für Werkstätten und Autofahrer.