Deutsche Autos können US-Kunden in Sachen Qualität nicht überzeugen. Lediglich Porsche schaffte es im jährlichen Ranking der Marktforscher von J.D. Power auf einen guten siebten Platz. Die im Rahmen der "Initial Quality Study" in den ersten drei Monaten nach dem Neuwagenkauft befragten Porsche-Kunden meldeten im Schnitt 172 Probleme je 100 Fahrzeuge. Dabei kann es sich sowohl um ernsthafte technische Mängel als auch um Schwierigkeiten mit der Bedienung oder Geschmacksurteile handeln.
Der Gesamtschnitt der Probleme über alle Marken hinweg lag bei 195 pro 100 Fahrzeugen. Deutlich schlechter schnitten die anderen deutschen Hersteller ab: BMW- und Mercedes-Käufer meldeten 206 Probleme, VW-Kunden 241. Bei der Premiumtochter Audi gab es 242 Beschwerden. An der Spitze des Rankings landete die Nutzfahrzeug- und Pick-up-Marke Ram mit 149 Problemen – vor Chevrolet (160) und Hyundai (162).
Ein neues Problem stinkt zum Himmel
Zu den häufigsten Ärgernissen bei der Kundschaft zählen der Studie zufolge mittlerweile falsche Warnungen der Assistenzsysteme, Schwierigkeiten beim Koppeln des Handys mit dem Fahrzeug und generelle Bedienprobleme. Namentlich genannt wird unter anderem die im Infotainment-Menü versteckte Scheibenwischerbedienung bei Tesla. Ein eher neues Phänomen sind zunehmende Beschwerden über unangenehme Gerüche aus Klimaanlage und Gebläse.
Ebenfalls interessant: Neu aufgenommene Reparaturdaten belegen, dass sowohl reine Elektroautos (BEV) als auch Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV) in allen Kategorien mehr Reparaturen erfordern als Autos mit Verbrennungsmotor. "Besitzer von hochmodernen, mit Technologie ausgestatteten BEV und PHEV haben mit Problemen zu kämpfen, deren Schweregrad so hoch ist, dass sie ihr neues Fahrzeug mit einer dreimal höheren Rate zum Händler bringen als Verbrenner-Fahrer ", sagte J.D. Power-Experte Frank Hanley.
Laut Untersuchung melden die Kunden der US-Elektromarken Tesla und Rivian jeweils durchschnittlich 266 Probleme. Beim jungen Volvo-Ableger Polestar sind es sogar 316.