Seit 1970 ist die Zahl der Straßenverkehrsopfer in Deutschland um mehr als 17.000 auf rund 4.000 Getötete zurückgegangen. Der TÜV Süd führt dies u.a. auf die neutrale Hauptuntersuchung (HU) durch Prüfingenieure und die anschließende Beseitigung der Mängel durch einen Fachbetrieb zurück und bricht daher eine Lanze für das duale System. Dieses war im vergangenen Jahr von einigen Landesverbänden des Kfz-Gewerbes angezweifelt worden; sie brachten die so genannte "Meister-HU" als Gegenentwurf ins Spiel (wir berichteten).
"Das neutrale Gutachten von einem professionellen Prüfingenieur über den technischen Zustand eines Fahrzeugs ist ein unbestechliches amtliches Dokument mit hoher Glaubwürdigkeit", betonte Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV Süd Auto Service GmbH. Bei den aktuell laufenden Gesprächen rund um die HU-Harmonisierung in der EU werde daher der Unabhängigkeit des Prüfers und der Vermeidung von Interessenskonflikten ein hoher Stellenwert beigemessen.
Das muss aus Sicht des TÜV Süd aber nicht so weit gehen, dass Prüfen und Reparieren strikt räumlich getrennt werden müssten. Eine solche Verschärfung sehe der TÜV Süd "ebenso kritisch wie die Aufweichung der hohen technischen Qualitätsstandards durch Hauptuntersuchung und Reparatur aus einer Hand", hieß es in der Mitteilung. Deshalb setzten sich die Fachleute für die Umsetzung des dualen Systems in ganz Europa ein, denn dadurch könne eine weitere Reduzierung der Opferzahlen erreicht werden. (ng)