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Philip Puls, Experte bei TÜV SÜD

21.06.2013 12:02 Uhr
Philip Puls, Experte bei TÜV SÜD

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Philip Puls, Experte bei TÜV SÜD

Was raten Sie Haltern, die ihr Fahrzeug mit Assistenzsystemen aufrüsten wollen?

Es ist sinnvoll sich an das Angebot der Markenwerkstätten zu halten und die Nachrüstgeräte auch dort einbauen zu lassen. Das gilt insbesondere für Geräte, die an Datenbusse angeschlossen werden müssen. Nach dem Anschluss muss gewährleistet sein, dass Sicherheitseinrichtungen wie Airbag oder ABS noch problemlos funktionieren.

Eignen sich alle Nachrüstprodukte?

Gerade wenn es um das Thema Sicherheit geht, können viele Nachrüstsysteme nicht mit der Leistung werksseitig eingebauter Lösungen mithalten. Beispiel: Es gibt nachrüstbare Spurhalteassistenten, die ähnliche Software und Technik einsetzen, wie ab Werk verbaute Geräte. Viele andere funktionieren mehr schlecht als recht. Sind Begrenzungslinien am Straßenrand vorhanden, darf der Autofahrer noch mit einer Warnung rechnen; ohne sie kommt aber keine Reaktion vom Spurhalteassistenten.

Welche lassen sich verhältnismäßig einfach montieren?

Das trifft am ehesten auf Regensensoren und Einparkhilfen zu.

Einbaupartner Fachwerkstatt

Einparkhilfen, Spurassistenten, Regensensoren: Autohersteller bieten eine Vielzahl an Fahrerassistenzsystemen ab Werk. Die Copiloten sind aber auch bei den Fahrern älterer Autos beliebt – der Markt ist voll mit Nachrüstassistenten. Allerdings sind die wenigsten wirklich sinnvoll und dienen der Sicherheit, sagen die Experten von TÜV SÜD. Serviceverantwortliche in Autohaus und Werkstatt sollten sich mit den Angeboten befassen und den Markt überblicken, um die Kunden angemessen beraten zu können. Vernünftige Lösungen sollten ins Programm aufgenommen werden, um gegebenenfalls Zusatzgeschäfte zu generieren. Im Interesse einer schlanken Logistik bietet sich Detailwissen für Kfz-Unternehmer an: Schließlich eignen sich nicht alle Nachrüstsätze für die Montage im Fahrzeug und kein Betrieb kann es sich leisten, wertvollen Lagerraum mit Ladenhütern zu belegen. In einer Mitteilung analysierten TÜV SÜD-Experten kürzlich die Möglichkeiten und Risiken bei der Nachrüstung von Assistenzsystemen. Die Nachfrage habe in den letzten Jahren erheblich zu- und der schlechte Ruf der Gerätschaften abgenommen. „Die Zeiten, in denen Sensoren in der Stoßstange signalisierten, ‚Fahrer kann nicht einparken‘, sind lange vorbei“, hieß es. Fast die Hälfte der Neuwagenkäufer bestelle inzwischen eine Einparkhilfe, von einfachen Abstandssensoren bis hin zum vollautomatischen Einparkassistenten. Dementsprechend breit ist auch das Angebot an Aftermarket-Modellen im Zubehörhandel und im Internet. Philip Puls von TÜV SÜD rät jedoch zur Skepsis: Manche Nachrüstsätze ließen sich nur schlecht ins Fahrzeug integrieren (siehe Kurzinterview links). An die Adresse der Autofahrer empfiehlt Philip Puls: Wer bei der Installation auf Nummer sicher gehen will, sollte in puncto Nachrüstung immer auf die Fachwerkstatt vertrauen – „schon wegen des möglichen Eingriffs in die Bord-elektronik“, so der TÜV SÜD-Experte. Ein Standpunkt und eine Steilvorlage, die auch Serviceberater ihren Kunden gegenüber vertreten bzw. betonen sollten.

Folgende Gerätschaften eignen sich besonders für den nachträglichen Einbau:

Parkwächter: Für eine gelungene Nachrüstung bieten sich Einparkhilfen an. Passgenauer seien Angeboten der Hersteller im Vergleich zu den Angeboten des Zubehörhandels.

Wischen: Regensensoren gehören ebenfalls zu den einfacheren Aufrüstmöglichkeiten. Wichtig ist hier, dass der Sensor an einer Stelle sitzt, die der Scheibenwischer reinigt.

Gasfuß: Moderne Autos haben meistens ein elektronisches Gaspedal („E-Gas“). Dafür sind oft Nachrüstsätze für einen Tempomaten erhältlich.

Personal

Noch immer gilt ein niedriger Krankenstand in den meisten Betrieben als Indikator für eine gesunde und produktive Belegschaft. Das ist einer Mitteilung von TÜV SÜD zufolge aber ein großer Irrtum. Mehr und mehr Arbeitnehmer arbeiten trotz gesundheitlicher Beschwerden. Allerdings sind sie in diesem Zustand nicht sonderlich produktiv und leistungsfähig. Der Prüfdienstleister beruft sich dabei auf eine Studie der Strategieberatung Booz & Company aus dem Jahr 2011, wonach die krankheitsbedingten Kosten für Unternehmen nur zu einem Drittel durch Fehlzeiten und zu zwei Drittel durch Präsentismus entstehen. Der Begriff Präsentismus bedeutet, dass eigentlich kranke Mitarbeiter in die Arbeit gehen. Das kann allerdings Folgen haben und Arbeitgeber sollten dem entgegenwirken. Wer krank ist, muss sich richtig auskurieren. Doch eine Mehrheit der Arbeitnehmer hält sich laut „Stressreport Deutschland 2012“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) nicht an diesen Ratschlag. Gründe seien beispielsweise die Befürchtung, dass häufige Ausfallzeiten negative Auswirkungen haben. Das mag im Einzelfall zutreffen. Doch sollten die negativen Folgen von Präsentismus bedacht werden: mangelnde Leistungsfähigkeit, größere Fehleranfälligkeit und ein höheres Risiko für Arbeitsunfälle.

Fahrzeugüberwachung

Der Verein für Qualitätsmanagement in der Fahrzeugüberwachung (QM-Verein) feiert Jubiläum: Die Initiative mit Sitz in Berlin wird fünf Jahre alt. Aus einer Initiative deutscher Überwachungsinstitutionen ist in dieser Zeit eine feste Einrichtung geworden. Der Verein deckt in Gestalt seiner Mitglieder, zu denen auch TÜV SÜD gehört, rund 90 Prozent des deutschen Prüfmarktes ab. Der Zusammenschluss dient den Prüforganisationen als Plattform zur Weiterentwicklung von einheitlichen Standards und Systemen, nach denen die Qualitätsaudits von Fahrzeuguntersuchungen durchgeführt, erfasst, ausgewertet und gesteuert werden können, hieß es in einer Vereinsmeldung. Über eine Regionalstruktur mit acht Gebieten wird bundesweit die Arbeit von 280 Auditoren koordiniert.

Der QM-Verein verfolgt das Ziel, die Qualität der Hauptuntersuchungen in Deutschland zu verbessern. Eine Erfolgsgeschichte, wie Viktor Kretzschmann, Leiter der Berliner Geschäftsstelle, erklärte: „Seit Beginn der Qualitätsoffensive 2008 weisen alle Qualitätskennzahlen kontinuierliche Steigerungen aus. Mit den regelmäßigen Auswertungen erhalten die Überwachungsorganisationen, aber zum Beispiel auch Aufsichtsbehörden erstmals bundesweit Transparenz zu Entwicklungen und konkreten Ergebnissen, die für die Bewertung und Ausrichtung ihrer Qualitätsarbeit eine wichtige Grundlage darstellen.“

Vor dem Hintergrund der in Europa anstehenden Harmonisierung der Fahrzeugüberwachung stößt die Arbeit des QM-Vereins auch auf großes Interesse aus dem Ausland. Die EU-Harmonisierung bedeute langfristig vor allem die Einführung einheitlicher Qualitätsstandards. Viele der europäischen Überwachungssysteme stünden dabei vor ähnlichen Aufgaben, wie sie in Deutschland schon gemeistert wurden, hieß es. Im Sinne der Konvergenz kann der Verein seine Erfahrungen einbringen.

TÜV SÜD Auto Service

Jürgen Wolz

Tel. 0 89/57 91-23 20, Fax -23 81

juergen.wolz@tuev-sued.de

TÜV SÜD Auto Partner

Thomas Gensicke

Tel. 0 711/72 20-84 73, Fax -84 88

thomas.gensicke@tuev-sued.de

Weiterbildungsangebote im Netz:

TÜV SÜD: www.tuev-sued.de/akademie_de/ lehrgaenge_und_trainings

TÜV SÜD Auto Plus, CONSULTING: www.tuev-sued/autohaus-seminare

Alternative Antriebe: Die TÜV SÜD Akademie bietet eine Reihe von Seminaren zum Umgang mit alternativen Antrieben in Kfz-Werkstätten. Die Fortbildung „Sicherer Umgang mit Wasserstoffanlagen in Fahrzeugen (Befähigte Person nach TRBS 1203)“ z.B. findet von 26. bis 28. Juni in München und von 10. bis 12. Juli in Jena statt. Ziel ist der sichere Umgang mit gasführenden Systemen, die in Wasserstofffahrzeugen zum Einsatz kommen. Zudem weisen TÜV SÜD-Experten auf Unterschiede in den Eigenschaften von Wasserstoff im Gegensatz zu Benzin hin und thematisieren Aufbau und Wechselwirkungen von wasserstoffbeaufschlagten Komponenten. Im Fokus stehen außerdem die relevanten Rechtsvorschriften und technischen Regeln für die Betriebssicherheit sowie der aktuelle Stand in Sachen Fahrzeugrichtlinien.

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