Nach dem Rekordjahr 2010 will der TÜV Süd weiter kräftig zukaufen. "Auch in diesem Jahr werden wir unser Wachstum durch gezielte Übernahmen vorantreiben", sagte Vorstandschef Axel Stepken am Dienstag in München bei der Vorlage der Jahresbilanz. Zum Ende des Geschäftsjahres hatte das Unternehmen 267 Millionen Euro in der Kasse. "Sie sehen: Wir sind gut gerüstet für weiteres Wachstum und weitere Akquisitionen", unterstrich Stepken. 2010 hatte der weltweit viertgrößte Prüfkonzern bei Umsatz und Gewinn neue Bestmarken erreicht. Die Erlöse legten getrieben von acht Übernahmen um gut zehn Prozent auf 1,55 Milliarden Euro zu. Größter Umsatzbringer war das Industriegeschäft, vor den Bereichen Mobilität und Zertifizierung. Mit dem Kerngeschäft der Fahrzeugprüfungen generierte der TÜV Süd rund 400 Millionen Euro Umsatz. Mit 1,04 Milliarden Euro blieb Deutschland 2010 der größte Markt für den TÜV Süd – ein Plus von drei Prozent. Deutlich höhere Wachstumsraten gab es aber in Amerika (plus 40 Prozent) und Asien (plus 30 Prozent). Ein Drittel der Erlöse erzielt das Unternehmen mittlerweile im Ausland. "Die Gewichte verschieben sich deutlich", unterstrich Finanzchef Peter Klein. Mittelfristig soll der Auslandsanteil auf 40 Prozent steigen. Industrie und Mobilität am umsatzstärksten Unter dem Strich verdiente der TÜV Süd im vergangenen Jahr 74,6 Millionen Euro, gut drei Prozent mehr als 2009. Auch mit dem Start in 2011 zeigte sich Stepken zufrieden: "Besonders unser Industriegeschäft und die Dienstleistungen im Mobilitätsbereich geben uns Anlass zur Freude." Umsatz und Ergebnis lägen deutlich über Plan. Zahlen nannte er nicht. Bis 2014 will der TÜV Süd seinen Umsatz dank Wachstumsimpulsen aus Asien auf rund 2,4 Milliarden Euro steigern.
Prüfdienstleistungen: TÜV Süd will kräftig expandieren
Nach dem Rekordjahr 2010 plant der Prüfkonzern weitere Übernahmen in Wachstumsbranchen. Chancen rechnen sich die Münchner vor allem in den Bereichen E-Mobilität und Energie aus.