Der TÜV SÜD baut sein internationales Geschäft mit der Übernahme der spanischen Prüfgesellschaft Atisae weiter aus. Der Anteil an dem Unternehmen werde von 45 auf 100 Prozent aufgestockt, teilte der TÜV SÜD am Dienstag in München mit. "Durch die größte Übernahme in unserer Unternehmensgeschichte bekommen wir Zugang zu einem wichtigen und spannenden Markt", sagte Vorstandschef Axel Stepken. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein TÜV-Sprecher.
Die 1964 gegründete Asistencia Técnica Industrial S.A.E. (Atisae) mit Sitz in Madrid zählt zu den führenden Anbietern von Prüfdienstleistungen auf der iberischen Halbinsel. Tätig ist die Gruppe in den drei Geschäftsfeldern Industrieprüfungen, Fahrzeuguntersuchungen und Automotive Consulting. Mehr als 1.300 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von über 80 Millionen Euro. Die größten Umsatzanteile entfielen dabei auf Prüfungen und Zertifizierungen im Industriebereich sowie auf Hauptuntersuchungen von Kraftfahrzeugen.
"Wir haben uns in Spanien einen hervorragenden Ruf erarbeitet", erklärt Javier García-Atance, Präsident der Atisae-Gruppe. Dies sei zum einen der kontinuierlichen Aufbauarbeit des Managements und zum anderen dem vorbildlichen Engagement der Mitarbeiter in allen Einheiten zu verdanken. "Ich freue mich sehr darüber", so Javier García-Atance, "dass die Atisae-Gruppe ihre erfolgreiche Entwicklung gemeinsam mit TÜV SÜD fortsetzen kann und dass sich durch die Einbindung in das internationale Netzwerk des Konzerns auch neue, vielversprechende Entwicklungsmöglichkeiten bieten."Die spanische Atisae-Gruppe ist auf Industrieprüfungen und Fahrzeuguntersuchungen spezialisiert und erwirtschaftet mit 1.300 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro. An 34 Stationen in Spanien bietet das Unternehmen Kfz-Prüfungen an. Dort ist künftig letztlich der TÜV SÜD verantwortlich. Die deutsche Ferieninsel Mallorca gehört nach Angaben eines Sprechers allerdings nicht dazu.
Der TÜV SÜD war vor 150 Jahren als Gesellschaft zur Überwachung von Dampfkesseln gegründet worden und ist inzwischen zu einem Weltunternehmen mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro geworden. Mehr als die Hälfte der rund 24.000 Beschäftigten arbeitet außerhalb Deutschlands. (dpa/asp)