19,7 Prozent der deutschen Pkw bestehen die Hauptuntersuchung (HU) wegen erheblicher Mängel nicht auf Anhieb. Das geht aus dem heute in Berlin vorgestellten TÜV-Report 2012 hervor, für den zwischen Juli 2010 und Juni 2011 rund acht Millionen HU ausgewertet wurden. Die Quote ist im Vergleich zum Vorjahr (19,5 Prozent) erneut gestiegen, allerdings war der Zuwachs nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Erfreulich sei, dass sich der Anteil der mängelfreien Fahrzeuge in den vergangenen fünf Jahren von 48,3 auf 53,9 Prozent im aktuellen TÜV Report verbessert habe, betonte Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verband der TÜV (VdTÜV) bei der Ergebnispräsentation. Das bedeutet, dass der Anteil der leichten Mängel rückläufig war und jetzt bei 26,3 Prozent liegt. Die höchste Wahrscheinlichkeit mit einem Fahrzeug die TÜV-Plakette zu erhalten besteht wie im Vorjahr bei einem jungen Toyota Prius, der bei der Erstprüfung nach drei Jahren nur eine Mängelquote von 1,9 Prozent aufwies. Es folgen der Toyota Auris und der Mazda2 (beide 2,6 Prozent). Als beste deutsche Fahrzeuge teilen sich Porsche Boxster/Cayman und VW Golf Plus mit einer Mängelquote von 2,8 Prozent Platz vier. Mängelriese ist in der aktuellen Bilanz der Ford Ka, der in der Kategorie der elfjährigen Fahrzeuge eine Quote von 38,9 Prozent aufweist und das bei einer deutlich geringeren durchschnittlichen Laufleistung (57.000 km) als die anderen in dieser Bilanz gelisteten Modelle (genaue Statistik s.u. in der Infobox unter "Dateidownload"). Besonders viele Mängel fanden die TÜV-Prüfer an den Beleuchtungsanlagen, Vorder- und Hinterachsen sowie Bremsleitungen und Schläuchen. "Die über Jahre konstant hohen Mängelraten an der Beleuchtung sind erstaunlich", sagte Brüggemann, denn diese Mängel seien eigentlich leicht zu erkennen. "Selbst die Warnlampe im Cockpit scheint häufig nicht auszureichen." Laut TÜV Süd, der ergänzende Ergebnisse zum aktuellen Report veröffentlichte, ist die Quote der Beleuchtungsmängel in vielen Altersklassen aber rückläufig. Geringere Anfälligkeit für Spannungsschwankungen und die höhere Lebensdauer der Lampen, beispielsweise von Xenon-Licht, trügen zum Ergebnis bei. Zusätzlich positiver Einfluss aus Brüssel: Nachdem der Lampenwechsel immer komplizierter geworden war, wurden 2006 die Hersteller dazu verpflichtet, lichttechnische Anlagen so zu konstruieren, dass Lampen von jedermann ohne Spezialwerkzeug auswechselbar sind.
- Ergebnisse TÜV Report 2012 (57.6 KB, PDF)