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TÜV-Report: Jeder achte Bus hat Mängel

16.09.2010 17:43 Uhr
Ausgebrannter Reisebus
Schwere Unfälle wie 2008, als bei Hannover 20 Menschen in einem Bus starben, heizen immer wieder die Sicherheitsdebatte an.
© Foto: ddp / Stefan Simonsen

Erstmals ist eine bundesweite Bestandsaufnahme über den technischen Zustand der deutschen Busse veröffentlicht worden. Er basiert auf 50.000 Hauptuntersuchungen von Reise- und Linienbussen.

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Achsenprobleme, mangelhafte Bremsen und schlechte Beleuchtung: Jeder achte Bus in Deutschland weist erhebliche Mängel auf. Zugleich sind aber auch mehr als die Hälfte aller Busse in einwandfreiem Zustand. Das sind die Ergebnisse des bundesweit ersten TÜV-Busreport, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Er basiert auf 50.000 Hauptuntersuchungen von Reise- und Linienbussen. "Rein statistisch ist der Bus eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt", betonte das geschäftsführende Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV, Klaus Brüggemann. "Die Gefahr mit einem Pkw zu verunglücken ist um ein vielfaches höher." Die Sicherheit müsse aber stets an erster Stelle stehen, da Busse in Deutschland 5,5 Milliarden Fahrgäste pro Jahr befördern. Ein Problem bei Notfällen sei, dass Passagiere oft Nothammer als Souvenir mitgehen ließen. "Der Sicherheitsstandard ist enorm hoch", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer, Gunther Mörl, der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben seines Verbandes haben Busse mit 0,3 Prozent den geringsten Anteil an den Verkehrstoten. Der TÜV betont, die jetzt ermittelten Ergebnisse ließen sich auch auf das dichte Prüfungsintervall zurückführen - einmal jährlich ist eine Hauptuntersuchung fällig, dazwischen müssen die Busse auch noch zu Zwischenuntersuchungen. Mängel-Quote 12,4 Prozent Aber schwere Unfälle wie 2008, als bei Hannover 20 Menschen in einem Bus starben, heizen immer wieder die Sicherheitsdebatte an. Generell gilt: Je älter das Fahrzeug, desto mehr Mängel gibt es. Im Durchschnitt lag die Mängel-Quote bei ein Jahr alten Fahrzeugen bei 3,8 Prozent. Nach fünf Jahren betrug sie 9,7 Prozent, nach zehn Jahren 13,9 Prozent. Bei zwanzig Jahre alten Bussen stellten die TÜV-Experten eine Mängel-Quote von 23 Prozent fest. Der Durchschnitt lag bei 12,4 Prozent. Nur geringe Mängel wurden an 31,6 Prozent der geprüften Busse festgestellt, mängelfrei waren 55,8 Prozent. Insgesamt weist die deutsche Bus-Flotte ein Durchschnittsalter von 8,5 Jahren auf. Die häufigsten Mängel fanden die TÜV-Ingenieure an den Achsen (5,2 Prozent der geprüften Busse) an Motor und Antrieb (4,9 Prozent) und Korrosion an tragenden Teilen (4,9 Prozent). Besonders häufig stellte der TÜV Mängel an der Beleuchtung fest. Über alle Altersgruppen waren im Durchschnitt 18,6 Prozent der Busse betroffen. TÜV-Experte Brüggemann riet den Unternehmen, nicht am falschen Ende zu sparen. (dpa) Details zum Busreport finden Sie unten in der Box unter "Dateidownload".

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