Ein Autohaus mit Werkstatt und 20 Mitarbeitern hat nach Angaben des TÜV Rheinland im Mittel einen Arbeitsunfall pro Jahr – zehnmal mehr als in anderen Branchen. Zwar laufen die meisten Unfälle vergleichsweise glimpflich ab, da es sich bei rund 20 Prozent aller Verletzungen in der Werkstatt um Stürze handeln soll, doch sind Vorkehrungen wichtig. Nicht zuletzt aus Gründen der Fairness gegenüber den Mitarbeitern und weil es der Gesetzgeber verlangt. TÜV Rheinland weist aktuell auf Änderungen für 2011 hin: Die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung wird im Rahmen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ab 1. Januar modifiziert und vereinheitlicht. Die überarbeiteten Vorgaben der DGUV2 betreffen Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern. Diese müssen sich ab dem neuen Jahr von einem qualifizierten Betriebsarzt und einer Fachkraft für Arbeitssicherheit beraten lassen und dafür einen definierten Zeitaufwand nachweisen. Künftig soll außerdem ein klar definierter Zielkatalog ausgestaltet werden. Der Vorteil: Die Änderungen sollen eine weniger pauschale und mehr auf den Betrieb abgestimmte Vorgehensweise zur Folge haben. Statt der Vorgabe allgemeiner Einsatzzeiten für den Betreuungsumfang – die bisher zudem zwischen den Unfallversicherungsträgern stark variierten – richtet sich der Betreuungsbedarf durchgängig nach den tatsächlich vorliegenden betrieblichen Gefährdungen und Bedürfnissen, hieß es. Spezialisten des TÜV Rheinland sind mit der neuen Rechtslage vertraut und betreuen Betriebe bei der fristgerechten Planung und Umsetzung des DGUV2. Die Befolgung der Arbeitsschutz-Richtlinien ist verhältnismäßig preisgünstig und liegt auch im Interesse der Inhaber: "Guter Arbeitsschutz rechnet sich immer", erklärte Ralf Horstmann von TÜV Rheinland. "Investitionen in gesunde, zufriedene und dauerhaft arbeitsfähige Mitarbeiter sind gut angelegtes Geld. Der Ausfall eines Mitarbeiters durch Krankheit oder Unfall kostet ungleich mehr als die systematische Verbesserung von Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation", so der Sicherheitsingenieur. (msh)
TÜV Rheinland: Arbeitsschutz verbessern
Arbeitsunfälle ereignen sich in der Kfz-Branche überdurchschnittlich oft. Mit neuen Vorschriften soll der Arbeitsschutz vereinheitlicht und effizienter werden.