Die Stimmungslage von Verbrauchern zum Thema Elektromobilität in zwölf Automobilmärkten hat der TÜV Rheinland untersuchen lassen und die Ergebnisse am Mittwoch auf der IAA präsentiert. Dabei zeigte sich, dass Markenbewusstsein, mögliche Kaufmotive, Informationsstand und Sicherheitsbedenken der Kunden in China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Indien, Israel, Italien, Japan, Portugal, Spanien, Großbritannien und den USA sehr unterschiedlich sind. Die Akzeptanz von Elektroautos ist laut Studie vor allem in aufstrebenden Märkten sehr hoch: 92 Prozent der Inder und 88 Prozent der Chinesen wären bereit, sich bei einem Neuwagenkauf in den nächsten fünf Jahren für ein Elektroauto zu entscheiden. Auch 85 Prozent der Italiener planen eine entsprechende Anschaffung. In Deutschland und den USA würden lediglich 57 Prozent der Befragten ein solches Vorhaben in die Tat umsetzen. Im Hochtechnologie-Land Japan hat Elektromobilität vergleichsweise wenig Zuspruch unter Autokäufern (34 Prozent), obwohl die Mehrheit der Befragten weltweit Japan die Technologieführerschaft zubilligt. Auffällig ist, dass Fabrikate wie Mitsubishi mit Elektro-Serienfahrzeugen im Angebot im weltweiten Marken-Ranking der TÜV Rheinland-Studie nicht an der Spitze anzutreffen sind – im Gegensatz zu Toyota, das aber gar kein lupenreines Elektroauto anbietet. Insgesamt 40 Prozent aller Befragten in den zwölf Ländern denken beim Thema Elektromobilität trotzdem zuerst an den weltgrößten Autobauer. "Toyota profitiert ganz offensichtlich vom Imagevorsprung, den sich das Unternehmen durch mehr als zehnjährige Erfahrung mit Hybridfahrzeugen im Markt erarbeitet hat", berichtete Thomas Aubel, Executive Vice President Mobility von TÜV Rheinland, in Frankfurt. Männer stehen dem Elektroantrieb aufgeschlossener gegenüber insbesondere in Deutschland, Frankreich, Israel, Italien und Japan. Frauen äußern dagegen eher Vorbehalte ebenso wie Menschen mit eher geringen Einkommen sowie Bewohner ländlicher Gebiete. Die Mehrheit der Befragten weltweit plädierte für eine staatliche Unterstützung bei der flächendeckenden Einführung der alternativen Antriebstechnologie. Allerdings muss der Strom aus regenerativen Ressourcen stammen.
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