TÜV-Süd expandiert: Bundesweites HU-Angebot durch Partnerbüros

Über seine neue Tochtergesellschaft TÜV Süd Auto Partner mit Sitz in Stuttgart weitet der Münchner Dienstleister seine Geschäftstätigkeit im Bereich Automobil auf das Bundesgebiet aus. Wie Horst Schneider, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV Süd Auto Service GmbH, am Montag erklärte, erwartet er sich von dem Schritt eine deutliche Steigerung der Marktanteile außerhalb der Stammgebiete in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. Bei der Organisationsstruktur setzt man auf den Marktzugang durch Partnerbüros. Die neue Gesellschaft sucht also außerhalb seiner Kerngebiete bundesweit Ingenieurbüros als Partner, die die Dienstleistungen unter dem Zeichen von TÜV Süd Auto Partner anbieten werden. Überlegungen, direkt als TÜV Süd aufzutreten, seien intern schnell verworfen worden: "Es hätte zu lange gedauert, eigene Strukturen aufzubauen", erklärte Schneider. Insgesamt sollen mittelfristig rund 100 Partnerbüros gewonnen werden, um die Dienstleistungen künftig in ganz Deutschland anbieten zu können. Im Fokus stünden dabei größere Büros, die bereits erfolgreich am Markt agierten. Mit über 4,5 Millionen Hauptuntersuchungen pro Jahr und einem Umsatz von 430 Millionen Euro im Jahr 2008 gehört die TÜV Süd Auto Service GmbH nach eigenen Angaben zu den größten Prüfdienstleistern in Deutschland. In der Vergangenheit seien die Wachstumschancen aber durch die Zulassungsvorschriften für Prüforganisationen stark beschnitten worden, hieß es. Dies habe sich durch eine Lockerung der Zulassungsbeschränkungen im Herbst 2008 vergangenen Jahres geändert. Seither könnten nicht mehr nur Organisationen freiberuflicher Sachverständiger neue Anerkennungen für die periodische Fahrzeugüberwachung erwerben, sondern auch Angestelltenorganisationen, so Schneider. "Für uns ist das eine große Chance, in Regionen aktiv zu werden, zu denen uns bislang der Zugang verwehrt war", betonte Schneider. Strategisch von großer Bedeutung sei darüber hinaus die Möglichkeit, Großkunden aus der Kfz-Branche künftig bundesweit bedienen zu können. (ng)