Erneut hat der TÜV Süd mittelständische Unternehmen zu ihrer Einstellung zum Schutz personenbezogener Daten, zu ihrem Informationsstand und zur tatsächlichen Umsetzung befragt. Ergebnis: Für einen Großteil der Teilnehmer nimmt der Datenschutz einen hohen Stellenwert ein. Dennoch sei ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr festzustellen gewesen, hieß es in einer Unternehmensmitteilung.
"Die Studie zeigt ein gutes Bild über die Verankerung des Datenschutzes in den Unternehmen und leider auch, dass noch einige Luft nach oben ist. Anlass für Unternehmen und Aufsichtsbehörden, sich entspannt zurückzulehnen, besteht noch lange nicht", kommentierte Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht (BayLDA), die Ergebnisse.
Gerade im Bereich "Kunden und Datenschutz" gibt es der Umfrage zufolge weiterhin Potenzial für Verbesserungen. Bei knapp einem Viertel der Unternehmen würden Kunden noch immer nicht über die mögliche Verwendung ihrer Daten informiert, was gegen geltendes Recht verstößt.
Der größte Handlungsdarf ergibt sich gemäß der Studie im Bereich "Partner und Datenschutz". Eine regelmäßige Überprüfung von Partnern, die mit personenbezogenen Daten des Unternehmens in Berührung kommen (wie z.B. externe Service-Center) werde in fast 60 Prozent der Fälle nicht vorgenommen. "Mangelhafter Datenschutz des Partners kann jedoch leicht auf das eigene Unternehmen zurückfallen", warnt der TÜV Süd.
"Datenschutz geht nicht nebenbei"
"Der Schutz personenbezogener Daten ist ein so wichtiges Thema, dass es nicht nebenbei erledigt werden kann, sondern ein gutes Datenschutzmanagement erfordert", erklärte Rainer Seidlitz, Leiter IT-Security bei der TÜV Süd Management Service GmbH. Dadurch verändert sich auch die Rolle des Datenschutzbeauftragten. Er müsse die Rolle eines Auditors und Datenschutz-Managers übernehmen, forderte Seidlitz.
Dafür brauche er jedoch einen unmittelbaren Zugang zum Management und dessen Unterstützung, fundiertes Wissen über die Managementsysteme des Unternehmens und eine entsprechend umfassende fachliche Ausbildung. Habe ein Unternehmen nicht die nötigen Ressourcen oder das richtige Know-how für einen professionellen Datenschutz, sollte es das Angebot eines externen Dienstleisters nutzen. Der TÜV Süd biete in diesem Zusammenhang Beratungen, Dienstleistungen und Prüfungen an. (asp)