Im Vorfeld des Verkehrsgerichtstages, der noch bis zum 29. Januar in Goslar stattfindet, werden Rufe laut, die Beurteilung der Fahreignung auf den Prüfstand zu stellen. Jedoch warnt der TÜV Thüringen davor, die MPU gänzlich anzuzweifeln. Für einen reibungslosen Ablauf des Straßenverkehrsgeschehens sei ein Regelsystem, das das Verkehrsverhalten der einzelnen Teilnehmer steuert, notwendig, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. "Wir müssen die Allgemeinheit vor diesen fahrenden Verkehrsrisiken schützen", sagte Don DeVol, Verkehrspsychologe und Leiter des Instituts für Verkehrssicherheit des TÜV Thüringen. "Es gibt keine Alternative zur MPU. Bei nahezu drei Viertel aller Verkehrsdelikte, bei denen eine MPU angeordnet wurde, spielten Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch eine Rolle", so DeVol. Das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen im Straßenverkehr wider. Immerhin ging 2008 jeder neunte Verkehrstote auf das Konto einer Alkoholfahrt. "Im Nachgang einer medizinisch-psychologischen Untersuchung können wir mehr als der Hälfte der MPU-Kandidaten bescheinigen, dass sie ihr Verkehrsverhalten geändert haben und somit wieder als geeignet angesehen werden können", erklärte DeVol. "Um eine Einzelfallgerechtigkeit und die Verkehrssicherheit der Allgemeinheit in Einklang zu bringen, werden wir an einer medizinisch-psychologischen Untersuchung, wenn Zweifel an der Kraftfahreignung bestehen, nicht vorbeikommen." Die MPU sei ein bewährtes Instrument, das auf anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen basiere und die Begutachtung der Kraftfahrereignung unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit vereinheitliche. (asp)
TÜV Thüringen: MPU unverzichtbar für Straßenverkehrssicherheit
![TÜV Thüringen: MPU unverzichtbar für Straßenverkehrssicherheit MPU Idiotentest](https://cdn.autoservicepraxis.de/thumb_750x422/media/3295/P_16006151398_HighRes.jpg)
Verkehrspsychologen und -mediziner des TÜV Thüringen warnen davor, die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) in Frage zu stellen.
Quad
ACID-303