Der TÜV-Verband warnt vor technischen Mängeln bei älteren Nutzfahrzeugen auf deutschen Straßen. Eine Auswertung von rund 1,26 Millionen Hauptuntersuchungen habe ergeben, dass zuletzt nur etwa die Hälfte der geprüften Fahrzeuge mit einem Alter von fünf Jahren ohne jede Beanstandung durch den Test kamen. Das teilte die Dachorganisation der Technik-Dienstleister (VdTÜV), zu der unter anderem die drei größten Anbieter TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord gehören, am Dienstag zu Beginn der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover mit. Die Daten basieren auf dem "TÜV Report Nutzfahrzeuge".
Am häufigsten monierten die Prüfer Probleme an der Beleuchtung, hier gab es den Angaben zufolge Mängel in mehr als einem Fünftel der Fälle. Darauf folgten Schwachstellen an Motor und Antriebsstrang (5,6 Prozent). Bei großen Lkw ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen hätten sich zudem nicht selten Mängel an Lenkung und Vorderachse gezeigt.
Bei Lieferwagen und Kleintransportern bis 3,5 Tonnen meldeten die TÜV-Gesellschaften vor allem defekte Bremsen. "Gerade weil sie als Dauerläufer mit hohen Geschwindigkeiten eingesetzt werden, bedeuten Mängel an den Bremsen ein hohes Risiko für die Verkehrssicherheit", mahnte VdTÜV-Präsidiumsmitglied Klaus Brüggemann.
Hohen Beanspruchung und mangelhafte Wartung
Insgesamt nimmt die Anfälligkeit der Nutzfahrzeuge bei steigendem Alter zu. Neben der üblichen hohen Beanspruchung könne mangelhafte Wartung eine Ursache sein, schätzten die TÜV-Experten. Grundsätzlich sollten die Fahrer ihre Fahrzeuge vor der Abfahrt kontrollieren.
In der Kategorie der "erheblichen Mängel" erzielten schwere Lkw in der Gewichtsspanne von 7,5 bis 18 Tonnen die niedrigsten Quoten. Für sie ist aber auch eine zusätzliche Sicherheitsprüfung vorgeschrieben. (dpa)