Oldtimer mit H-Kennzeichen haben mit 0,2 Prozent in Deutschland nur einen kleinen Anteil am gesamten Gebrauchtwagenmarkt. Das hat eine Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes gezeigt, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) jetzt veröffentlicht hat. Demnach wurden 2010 in Deutschland 14.418 Pkw mit H-Kennzeichen verkauft bzw. an einen neuen Besitzer überschrieben. Im gesamten Pkw-Bestand in Deutschland (rund 42 Mio. Fahrzeuge) gab es 2010 fast 6,5 Mio. so genannte Besitzumschreibungen. "Das zeigt, dass Oldtimer in Deutschland ein Nischenmarkt bleiben - aber einer mit besonderer Emotion und Faszination", betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Bezogen auf den Bestand von Oldtimern, wechselten sieben Prozent aller gemeldeten Pkw mit H-Kennzeichen den Besitzer. Im gesamten Pkw-Bestand ist die Umschreibungsquote etwa doppelt so hoch (15 Prozent).
Wissmann: "Der Oldtimer-Markt ist geprägt von Käufern mit großer emotionaler Bindung an ihr Fahrzeug. Wer sich einmal für einen Oldtimer entschieden hat, will ihn für lange Zeit behalten und pflegen. Das unterscheidet Oldtimer von herkömmlichen Gebrauchtwagen. Historische Fahrzeuge werden auch künftig besondere Raritäten sein." Die Auswertung zeigt auch, dass Oldtimer im Durchschnitt nicht teuer sein müssen. So kostete ein Wagen mit H-Kennzeichen bei einem Besitzwechsel im Schnitt 10.200 Euro. Dieser Wert wurde aus den 200 meistverkauften Oldtimertypen ermittelt. Unter Berücksichtigung der Umschreibungen und des Durchschnittspreises lässt sich laut VDA ein Gesamtverkaufswert aller Oldtimer mit H-Kennzeichen für das Jahr 2010 von 147 Mio. Euro ermitteln. Im Jahr 2010 waren in Deutschland 208.319 Pkw mit H-Kennzeichen gemeldet. Sechs von zehn Autos, die älter als 30 Jahre sind, tragen ein H-Kennzeichen (58 Prozent). (ng)