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Cupra Born im Video: Fazit über Optik, Design, Verarbeitung und Fahrgefühl

19.07.2022 07:00 Uhr | Lesezeit: 6 min
Cupra Born im Video: Fazit über Optik, Design, Verarbeitung und Fahrgefühl
Autoflotte Chefredakteur Michael Blumenstein hat den Cupra Born getestet.
© Foto: Melissa Strifler

Geboren ist der Cupra Born (engl. für "geboren") zwar nicht in Bamberg. Aber auch nicht im Seat- und Cupra-Werk in Martorell, nahe Barcelona. Sein Geburtsort: Zwickau. Was aber hat er mit Bamberg zu tun?

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Wir befinden uns heute nicht im sächsischen Zwickau, wo VW ID.3, ID.4, ID.5, Audi Q4 e-tron - auch als Sportback - und eben Cupra Born vom Band summen. Wir sind heute mitten in Bamberg. Oder in Bammbärch, wie die Einheimischen von Fränkisch-Rom zu sagen pflegen. Umarmt von Main und Regnitz - Letztere fließt durch Bamberg -, leben derzeit knapp 77.000 Menschen in der größten Stadt Oberfrankens, die erstmals im Jahr 900 in "Erscheinung" trat. Rund 700.000 Touristen genießen (in Nicht-Corona-Jahren) jährlich den Bamberger Dom und die sechs weiteren Hügel der Stadt. Daher kam der Kosename fränkisches Rom, denn auch Rom wurde einst auf sieben Hügeln erbaut. Ob das die erklärten Touri-Ziele sind, ist eine Annahme, vielleicht ist es auch das Bier. Manche sagen, mehr Biervielfalt als in Bamberg gibt es nirgendwo - weltweit. Rund 70 Brauereien in und um Bamberg versuchen, dieses Gerücht am Leben zu halten. Dass die Altstadt Bambergs zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, lockt in jedem Fall Weitanreisende hierhin - und das Bier sicherlich auch.

Leise in die Vergangenheit

Wir stromern derweil mit dem Cupra Born leise und nüchtern übers Kopfsteinpflaster der kleinen Gassen und versuchen, uns in das Gesamtbild einzufügen. Das klappt hervorragend. So passt ein emissionsfreier Stromer definitiv besser in (Alt-) Städte und hinterlassen lediglich die bei unserem Testwagen montierten 20-Zoll-Reifen auf den über die Jahrhunderte glattgeschliffenen Granit- und Basalt-Klötzen einen akustischen Fußabdruck und rütteln uns etwas durch. Mit gut 1.800 Kilogramm Leergewicht gehört der Born eher zu den "leichteren" E-Autos. Vielleicht hängt auch deswegen der Langsamfahrkomfort des Born dem auf Landstraßen und der Autobahn etwas hinterher. Mit großem Akku kommen rund 140 Kilogramm Mehrgewicht ins Auto, das könnte mehr Gemütlichkeit und weniger Agilität bedeuten. Wer sich diese Balance selbst konfigurieren möchte, wählt das Adaptivfahrwerk.

Optisch sprengt die Kombination aus altehrwürdiger Universitätsstadt und hypermodernem Elektroauto den Rahmen des Üblichen. Der Born fällt auf. Bamberg und Cupra Born - so weit voneinander entfernt und doch so passend. Wer in Bamberg sein Elektroauto schnell laden möchte oder muss, kann sechs Ladepunkte ansteuern, die 50 bis 150 kW bereitstellen. Der Born schafft im Bestfall 135 kW, dann allerdings müsste er den großen 77-kWh-Akku installiert haben. Wir fahren mit der Basisversion mit 58 nutzbaren kWh durch Oberfranken und können maximal 120 kW nutzen - mehr als 90 haben wir jedoch nie auf dem Display der Ladesäulen angezeigt bekommen. An 11-kW-Ladern mangelt es in Bamberg nicht. Rund 100 öffentliche Ladepunkte stehen zur Verfügung.

Wir drehen noch mit halbvollem Akku eine Runde den Michelsberg hinauf, genießen Aussicht und Kaffee von der Villa Remeis hoch oben über Bamberg. Danach rekuperieren wir hinunter zur Regnitz, genau dort, wo sich die Touristen amüsieren und allerorts für ihr leibliches Wohl gesorgt wird, und dort, wo sich der linke Regnitzarm für zirka fünf Kilometer vom Hauptstrom verabschiedet. Wir verabschieden uns langsam auch aus Bamberg und starten in Richtung Energiepark Hirschaid, nicht nur, um den Akku zu füllen. Diesen Weg könnten wir innerhalb von 15 Minuten schnell über die Autobahn erledigen oder wir folgen dem Fluss und der Bundesstraße 505 und sind ein paar Minuten länger unterwegs.

Weiter zum Energiepark

Der Energiepark ist nicht nur heute unser Ziel, sondern auch am 6. und 7. Juli beim Autoflotte Fuhrparktag, bei dem wir uns um das Thema Antriebe kümmern und die Fragen stellen: Wann lohnt das Elektroauto im Unternehmen? Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden? Welche Kolleginnen und Kollegen sollen rein elektrisch fahren und welche besser (noch) beim Diesel bleiben? All diese Fragen und viele mehr zum Thema Elektromobilität stellen und klären wir Anfang Juli im Energiepark. Neben dem "Theorieteil" können sich Fuhrparkmanagerinnen und Fuhrparkleiter noch ein eigenes Bild vom Cupra Born und vom Cupra Formentor TDI machen. Zudem haben wir den Elektroscooter Seat Mó mit dabei. Den dazu passenden Fahrbericht können Sie im Zweirad-Spezial in Autoflotte lesen oder Sie schauen sich das Video auf dem Autoflotte-Youtube-Kanal an.

Der Energiepark in Hirschaid bietet sich ideal für solch eine Veranstaltung an. Seit 2014 existiert das Veranstaltungs- und Kompetenzzentrum zwischen Bamberg und Nürnberg, das jedoch ganz im Sinne der Ressourcenschonung als Grundgerüst eine alte Fabrik nutzt. Hier wurde bereits vor einigen Jahren das Prinzip der Kreislaufwirtschaft im Baubereich angewendet. Warum etwas komplett Neues konstruieren, wenn man alte, solide Bausteine nutzen kann und so deren Leben verlängert und Ressourcen schont? Denn 2020 gingen nach UN-Schätzungen rund 40 Prozent der energiebezogenen CO2-Emissionen und mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs auf die Baubranche zurück - weltweit. In Deutschland spricht der NABU von rund 30 Prozent.

Der Energiepark in Hirschaid ist zertifiziert nach "EU Green Building" und war damals das erste Veranstaltungsgebäude dieser Art in der Metropolregion Nürnberg. Eine bewusste Nachhaltigkeitsstrategie wurde nicht nur beim Bau angesetzt, sie hat auch bei jedem Event Priorität. Schlagworte wie "cradle to cradle" und das bewusste Nutzen von Energie werden auf dem Fuhrparktag ebenso thematisiert wie gesundes Essen (das gibt es) und echter Wissenstransfer für Menschen, die sich um die Firmenflotte kümmern.

Team Autoflotte hat "aufgetankt" und startet im geräumigen Cupra Born in Richtung München. Die 230 Kilometer schafft er spielend bei Richtgeschwindigkeit - auch mit dem kleinen Akku, der in den meisten Fällen ausreichend sein dürfte. Auf unseren 1.200 Kilometern im Test benötigten wir auf 100 Kilometern im Schnitt 17,6 kWh - ein guter Wert. Hinzu kommen knapp zehn Prozent Ladeverluste an der 11-kW-Wallbox. Geladen wird bei uns erst wieder im Verlag - mit echtem Grünstrom. Aber das versteht sich ja von selbst.

Fahrbericht Opel Rocks-e

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