Der größte US-Autobauer General Motors (GM) hisst in Detroit die grüne Fahne. Bei seinen Bemühungen um niedrigen Kraftstoffverbrauch setzt das Unternehmen mit seinen Marken vorwiegend auf Hybridmodelle. So kündigte etwa Saturn eine Plug-in-Hybridversion des Vue "Green Line" an. Sein 3,6-Liter-V6 ist mit zwei Elektroaggregaten gekoppelt, die 55 kW / 75 PS leisten. Dadurch soll der Normverbrauch laut Hersteller auf acht Liter je 100 Kilometer sinken. Der Saturn Vue ist größtenteils baugleich mit dem Opel Antara und dem Chevrolet Captiva und geht in der zweiten Jahreshälfte 2008 an den Start. Die Produktion der Plug-in-Version soll 2010 beginnen. _______________________________________ Deutlich näher an der Serie ist der Cadillac Escalade Hybrid, der im Sommer als erster Vollhybrid im Segment der großen SUV auf den US-Markt kommt. Im Stadtverkehr soll der zusätzliche Elektromotor Kraftstoffeinsparungen von mehr als 50 Prozent ermöglichen. Unter der Haube arbeitet ein Sechsliter-Motor mit 248 kW / 337 PS und 500 Nm maximalem Drehmoment. Auf dem Cadillac-Stand sind zudem die Studie Provoq mit dem "E-Flex"-Antriebskonzept von GM, das Konzeptauto CTS Coupé sowie der CTS-V als 404 kW / 550 PS starke Topversion zu sehen. _______________________________________ Für reinen Open-Air-Genuss soll die Studie Hummer HX stehen. Sie ist das Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit von drei GM-Nachwuchsdesignern. Dank herausnehmbarer Dachhälften und Türen ist der "Sport Utility Truck" für den harten Geländeeinsatz geeignet. Den Vortrieb übernimmt ein 3,6-Liter-V6-Motor, der auch mit Bioethanol betankt werden kann. Er leistet 227 kW / 309 PS und hat ein maximales Drehmoment von 370 Nm. _______________________________________ Noch kraftvoller geht der 6,2-Liter-V8-Motor in der Corvette ZR zu Werke. Dank Kompressor leistet das Aggregat 462 kW / 620 PS und bringt es auf 823 Nm maximales Drehmoment. Die Höchstgeschwindigkeit des Sportwagens mit Kohlefaser- und Keramik-Werkstoffen liegt laut Hersteller bei über 320 km/h – damit ist die Corvette ZR das stärkste und schnellste Serienauto aus dem Hause GM. _______________________________________ Die Modellbezeichnung Rivera gehört zu Buick wie der Passat zu Volkswagen. Auf der Automesse stellt die GM-Marke den Rivera Concept vor, bei dessen Entwicklung die Amerikaner auf chinesische Unterstützung zurückgriffen. Das Showcar entstand in Zusammenarbeit mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) im dortigen Design- und Technologiezentrum. Markantestes Merkmal sind seine 1,94 Meter breiten Flügeltüren. _______________________________________ Angesichts hoher Kraftstoffpreise denkt Konkurrent Ford über die Einführung eines Kleinwagens auf dem US-Markt nach. Beim Heimspiel präsentiert der Hersteller eine weitere Variante der Studie Verve. Nach dem im September bei der IAA vorgestellten Dreitürer mit steilem Heck und dem vor wenigen Wochen bei einer Messe in China enthüllten Stufenheck ist nun ein kompakter Viertürer mit Fließheck zu sehen. Grundsätzlich ist das Verve-Design ein Fingerzeig auf den in Europa noch für dieses Jahr angekündigten Fiesta-Nachfolger. Weiteres Ford-Exponat ist der aufgefrischte F-150. Der beliebte Pick-up erhält ab Herbst ein "AdvanceTrac" genanntes ESP inklusive automatischem Wankausgleich, Giermoment-Regelung und elektronischer Bremskontrolle für den Anhänger. Motorseitig stehen drei potente V8-Motoren zur Verfügung. Das 5,4-Liter-Triebwerk kann auch mit Bioethanol fahren. Ab 2010 soll es auch einen Diesel geben. Zweites Schwergewicht neben dem F-150 ist die Studie "Explorer America Concept". Der Sechssitzer gibt einen Ausblick auf die Zukunft des speziell in den USA erfolgreichen Geländewagen-Klassikers. (rp)
Detroit 2008: Die NAIAS-Premieren im Überblick (Teil I)
Die US-Autobauer spielen in Detroit die Umweltkarte. General Motors und seine Marken setzen bei ihren Öko-Bemühungen vorwiegend auf Hybridmodelle. Aber auch der Bioethanol-Antrieb ist ein Thema. Ford denkt angesichts hoher Spritpreise über die Einführung eines Kleinwagens auf dem Heimatmarkt nach.