Zwei Wochen stellen uns Hersteller gewöhnlich einige ihrer Produkte zu Testzwecken zur Verfügung. Je nach Terminkalender bleibt den einzelnen Redakteuren dann Zeit für mehr oder weniger ausgiebige Probefahrten. Im Dezember hatten wir eine "Legende" zu Gast – so zumindest preist Peugeot seinen neuen 208 GTi in der Pressemappe an.
30 Jahre nach dem Start des 205 GTI soll dieser die sportliche Seite des Löwen wieder deutlicher zum Vorschein bringen. Wie Sie unseren Testnotizen entnehmen können, macht der 1.6-Turbobenziner mit 200 PS aus dem 208 tatsächlich so etwas wie eine Raubkatze, an seinen giftigen und agilen Urahn kann er aber nicht ganz heranreichen.
Peter Diehl
Pro:
- Drehmoment und Leistung überzeugen.
- Resultierende Fahrleistungen machen den GTi zum Landstraßen- und Autobahn-Räuber.
- Langstreckentaugliche Sitze.
- Lenksäulen- und Cockpit-Anordnung perfekt (für großgewachsene Fahrer)
- Ansprechendes Design mit hohem Wiedererkennungswert
Contra:
- Schade, dass es heute offenbar nicht mehr ohne Turbolader geht
- Fahrleistungen werden von anderen Verkehrsteilnehmern oft unterschätzt
- Dämpfung zu straff
Niko Ganzer
Pro:
- Standesgemäßer GTi: Knackiges Fahrwerk und für einen Franzosen unglaublich direkte Lenkung. Hängt sehr gut am Gas!
- Dezente Optik Marke "Wolf im Schafspelz" – mag ich!
Contra:
- Beim Abbiegen schlechte Sicht nach hinten (zu dicke C-Säule).
- Angesichts des straffen Fahrwerks gestaltet sich für den Beifahrer die fummelige Zieleingabe ins Navi während der Fahrt zum Geduldsspiel.
- Der 208 GTi hält innen nicht, was er von außen verspricht. Die rot-schwarzen Farbverläufe und die "Aluminiumoptik" finde ich unpassend.
Frank Schlieben
Pro:
- Der Motor: durchzugsstark und sehr drehfreudig.
- Sitze bieten guten Seitenhalt.
- Lenkung schön direkt (um die Mittellage für meinen Geschmack aber zu "lasch").
- Bremsen sehr gut zu dosieren mit ordentlichen Verzögerungswerten (die braucht man auch, denn auf der Autobahn nimmt einen auf der linken Spur keiner richtig ernst).
Contra:
- Die Fahrwerksabstimmung ist übertrieben hart; das führt dazu, dass der Wagen in schnell gefahrenen Kurven mit Kuppen ein Bein hebt (gern an der Vorderachse).
- Traktion kommt schnell an ihre Grenzen (s.o.).
- Spritverbrauch ist mit knapp neun Litern zu hoch.
- Das liegt unter Umständen an der Getriebeabstimmung, die viel Schalten erfordert, wenn es richtig zügig vorangehen soll.
- Innenraumausstattung wirkt teilweise etwas billig.
PS: Besonders vermisse ich die sexy lispelnde Dame aus dem Navi! Kann man die irgendwo runterladen?