Am 22. Juni 1934 erhielt die "Dr. Ing h.c.F. Porsche GmbH, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau" vom "Reichsverband der Automobilindustrie" nach einer Ausschreibung den Auftrag für die Konstruktion und die Fertigung eines Prototypen des Volkswagens. An diesen geschichtsträchtigen Tag erinnert das Porsche Museum in Stuttgart vom 22. Juni bis 31. Juli im Rahmen einer Sonderausstellung. Neben vielen Bild- und Textdokumenten aus dem Archiv der Porsche AG sind auch zwei Prototypen des später "Käfer" getauften ersten Volkswagen-Modells zu sehen. Zudem wird ein Diesel-Käfer aus den 50er-Jahren präsentiert. Die Idee des Volkswagens kam zur Zeit der Weltwirtschafskrise auf und beschrieb erstmals ein Automobil für jedermann. Ferdinand Porsche gelang es mit seiner Erfahrung und einer Reihe damals unkonventioneller technischer Entwicklungen die deutschen Machthaber zu überzeugen. Das mit der Entwicklung des Volkswagen Käfers ein neues Kapitel in der Automobilgeschichte aufgeschlagen wurde und das Fahrzeug bis zum Jahr 2003 gefertigt wurde, war damals nicht zu ahnen. Vielmehr wurde das für den 1938 serienreif entwickelten Volkswagen auf der grünen Wiese neu errichtete Automobilwerk vor Auslieferung des ersten Fahrzeugs an Privatkunden auf die Rüstungsproduktion umgestellt. So hatte Ferdinand Porsche neben mehreren Käfer-Prototypen, darunter bereits ein Cabrio, auch geländegängige Varianten und Amphibienfahrzeuge entwickelt. Erst nach dem Krieg wurde mit dem Bau des Käfers begonnen, welcher sich mit 21,5 Millionen gefertigten Fahrzeugen zu einem der meist gebauten Fahrzeuge der Automobilgeschichte mauserte. Richtig begonnen hat das alles am 22. Juni 1934. (re)
Porsche-Museum: Sonderausstellung zum VW Käfer
Das Porsche Museum würdigt den Konstruktionsauftrag für den ersten Volkswagen vor 75 Jahren. Ausgestellt werden u.a. zwei Prototypen und ein Diesel-Käfer aus den 50er-Jahren.