Auf Automessen zeigt Renault gerne mit sehenswerten Studien Profil. Da bildet die diesjährige IAA in Frankfurt (noch bis 22. September) keine Ausnahme. Im Mittelpunkt des Auftritts steht der Entwurf "Initiale Paris", der in die Zukunft des Espace weisen soll. Eines ist klar: Die Franzosen wollen ihre Großraum-Limousine künftig als eine Mixtur aus Van und SUV positionieren. Hinzu kommt eine Prise Oberklasse.
Mit 4,85 Metern ist das Concept Car etwa so lang wie der aktuelle Grand Espace. Beim Design ließ sich Chefgestalter Laurens van den Acker aus Architektur und Luftfahrt inspirieren. Der Kühlergrill mit dem dominanten Rhombus und die prägnante Schulterlinie sind nach dem Vorbild einer dynamischen Limousine geformt. Zudem hat der Initiale Paris kraftvoll modellierte Flanken und 22-Zoll-Räder wie ein SUV. Typisch für einen Van sind wiederum die großen Fensterflächen. Ein üppig dimensioniertes Panorama-Dach aus Plexiglas lässt jede Menge Licht in den Innenraum.
Dieser ist ausgesprochen futuristisch gestaltet – und lässt sich durch gegenläufig angeschlagene Türen sowie elektrisch absenkbare Trittstufen besteigen. Die Sitze der ersten und zweiten Reihe, der profilierte Wählhebel sowie Leuchtstreifen, die sich durch das Interieur ziehen, erinnern an einen Privat-Jet. Zum edlen Charakter trägt auch der Kabinenboden mit einem Parkett aus mattem Holz und Aluminium bei.
Raffiniert: Die durchgehende Sitzbank in der dritten Reihe ist aus flexiblen Lamellen gestaltet. Das System soll laut Renault eine Vielzahl von Konfigurationen erlauben. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise die Rückenlehne ganz oder teilweise zusammenklappen oder eine Armlehne bilden. Bis zum Produktionsstart des Serienmodells dürfte es wohl noch so einige Änderungen geben. Fix sollte aber sein, dass es von dem Familienauto eine fünf- und siebensitzige Variante geben wird.
Twin-Turbo unter der Haube
Als Antrieb für den Initiale Paris dient ein Downsizing-Vierzylinder auf Basis des aktuellen dCi 130-Dieselmotors. Das zweistufig aufgeladene Triebwerk bietet ein maximales Drehmoment von 400 Nm, wovon 90 Prozent bereits ab 1.500 Touren zur Verfügung stehen. Weitere Besonderheit sind neuartige Kolben aus Stahl anstelle von Aluminium. Um Gewicht zu sparen, sind die Kolben wie in Formel 1-Motoren hohl ausgeführt. Renault verspricht sich von dem Konzept einen um 25 niedrigeren Kraftstoffverbrauch. Die CO2-Emissionen sollen im Vergleich zu herkömmlichen Dieseln mit identischer Leistung um 40 Prozent sinken. (rp)