Lange hat Toyota bei der Elektromobilität gezögert. Nun drücken die Japaner mit Macht in den Stromer-Markt: Bis 2030 sollen 30 E-Modelle im Angebot der Konzernmarken sein. Nach ursprünglicher Planung sollten es 15 Modelle bis 2025 sein. Seine Premium-Tochter Lexus will Toyota bis Ende des Jahrzehnts auf den Märkten China, Nordamerika und Europa voll auf elektrische Antriebe umstellen.
Zunächst 15 der neuen Stromer hat Konzern-Chef Akio Toyoda nun überraschend in Form von Studien der Öffentlichkeit präsentiert. Neben dem bereits kurz vor Marktstart stehenden Kompakt-SUV bZ4X wird es demnach eine ganze Reihe weiterer "Toyota-bZ"-Modelle geben, darunter mindestens drei weitere Crossover und eine Mittelklasselimousine. Auch kleine Nutzfahrzeuge, große Pick-ups und Offroader sowie zwei Sportwagen zählen zum präsentierten Portfolio beider Marken.
Toyota bZ4X
BildergalerieLexus soll 2022 seine erste rein elektrische Baureihe auf den Markt bringen – in Form des Crossovers RZ, der auf dem bZ4X der Schwestermarke basiert. Danach dürften weitere SUV, ein Mittelklassemodell und ein Supersportwagen folgen. Bis 2030 soll die Marke in allen Segmenten ein E-Auto anbieten. In Europa, Nordamerika und China werden zu diesem Zeitpunkt keine Verbrennungsmotoren mehr verkauft, im Rest der Welt ist 2035 damit Schluss.
Strategie-Schwenk
Toyota war dem reinen Batterie-E-Auto gegenüber lange Zeit skeptisch und bewarb intensiv seine Hybrid- beziehungsweise Brennstoffzellen-Technik als Alternative. Zuletzt hatten die Japaner mit dem Lexus UXe und dem angekündigten bZ4X zwar einen leichten Strategie-Schwenk erkennen lassen, der Nachdruck überrascht jedoch. Ab 2030 will der Konzern mit dem ausgebauten Portfolio weltweit mindestens 3,5 Millionen E-Mobile verkaufen. Das entspricht rund einem Drittel des aktuellen Gesamtabsatzes.
Toyota/Lexus-Modellausblick
BildergalerieLaut Toyota wird der Konzern bis 2030 vier Billionen Yen (umgerechnet 31 Milliarden Euro) in seine Offensive pumpen. Man setzt aber weiterhin auch auf Hybridantriebe sowie Brennstoffzellen als Energiequelle. Hier will der Hersteller ebenfalls vier Billionen Yen investieren.
Toyota reiht sich damit in den Reigen der Autobauer ein, die den Ausbau des Geschäfts mit Elektroautos mit Milliarden-Investitionen forcieren. So hatte Volkswagen vergangene Woche angekündigt, rund 52 Milliarden Euro in den Ausbau der E-Mobilität zu stecken.