Der Saab 9-3 soll zum türkischen Volksauto werden. Die Türkische Anstalt für Wissenschaft und Forschung (TÜBITAK) kooperiert zu diesem Zweck nun mit dem Eigentümer der schwedischen Marke, dem chinesischen Konsortium NEVS. Gemeinsam soll auf Basis des zwischen 1998 und 2014 gebauten Mittelklassemodells eine neue Limousine entwickelt werden, die dann offenbar ab 2020 unter türkischer Marke in den Handel kommen soll. Als Antrieb könnte ein Elektromotor, möglicherweise in Verbindung mit einem kleinen Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung, dienen.
Die TÜBITAK will mit dem Bau des ersten türkischen Pkw-Modells die Autoindustrie des Landes stützen, wie die Zeitung "Daily Sabah" berichtet. Im vergangenen Jahr wurden in der Türkei zwar rund 1,2 Millionen Pkw und Lkw gebaut, allerdings ausschließlich von ausländischen Marken wie Ford, Hyundai oder Toyota. Die geplante Saab-Weiterentwicklung wäre das erste rein türkische Auto; auch mindestens 85 Prozent der zugelieferten Komponenten sollen aus der Türkei kommen.
Große Pläne mit Saab gab es in jüngerer Vergangenheit allerdings viele. Zuletzt versuchte NEVS gemeinsam mit dem chinesischen Hersteller Dongfeng erfolglos eine Elektroversion des Saab 9-3 auf den Markt zu bringen. Auch den früheren Besitzern General Motors und Spyker brachte die Traditionsmarke wenig Glück. Die vorerst letzten Saab-Pkw rollten im Frühjahr 2014 vom Band. (sp-x)