"Autos werden von Menschen gefahren. Deshalb müssen unsere Designs grundsätzlich auf Sicherheit basieren." Diese Aussage stammt von Gustaf Larson und Assar Gabrielsson, den Firmengründern von Volvo. Damit formulierten sie die Philosophie ihrer Marke und ihren Anspruch an die eigenen Autos. An diesem Anspruch hat sich auch 85 Jahre nach der Gründung der Firma im Jahr 1927 nichts geändert.
Mit dem neusten Modell, dem V40, haben die Schweden wieder in die Trickkiste gegriffen und das Kompaktmodell mit dem Unternehmensangaben zufolge weltweit ersten Airbag für Fußgänger ausgestattet. Sollte eine Kollision selbst durch den ebenfalls vorhanden Notbrems-Assistenten nicht mehr verhindert werden können, registrieren sieben Sensoren den Aufprall. Die Motorhaube wird um circa zehn Zentimeter angehoben und anschließend der Airbag innerhalb von 0,05 Sekunden ausgelöst. Der durch das Anheben der Haube entstandene Abstand zum Motorblock federt den Aufprall ab und der Airbag bedeckt das untere Drittel der Windschutzscheibe, die Scheibenwischer und einen Großteil der A-Säule.
Der V40 stellt die neueste Entwicklung der Sicherheits-Systeme der Firma dar. Begründet wurde der Ruf von Volvo als Primus im Bereich des Insassenschutzes jedoch mit dem Volvo PV444, dem sogenannten Buckelvolvo. Er war das weltweit erste Automobil mit Sicherheitskäfig und einer Frontscheibe aus Verbundglas, wodurch die Verletzungsgefahr durch Glassplitter vermieden wird. Der erste Kombi der Unternehmensgeschichte folgte mit dem PV445, der auf dem Buckelvolvo basierte. 1956 kam der P120 auf den Markt und avancierte zur Designikone, während der "Amazon" im Jahr 1959 das erste Fahrzeug der Welt war, das mit Dreipunkt-Gurten ausgerüstet war.
Europäische Zusammenarbeit für den amerikanischen Markt
Auch als Vorreiter der Globalisierung tat sich der Hersteller hervor. Die Produktionsdetails des P1800 erinnern eher an die länderübergreifenden Zusammenarbeit des Airbus-Produzenten EADS als an ein in den Sechzigern gefertigtes Automobil: Ein schwedischer Sportwagen, entworfen in Italien, mit in Schottland gepresster Karosserie und Amerika als Hauptzielmarkt. Roger Moore machte den P1800 in der TV-Serie "Simon Templar" berühmt.
Eine weitere grundlegende Neuerung kam mit der Einführung von Knautschzonen, die bis zur Einführung des Volvo 144 im Jahr 1966 unbekannt waren. Zusammen mit einer selbst tragenden Stahlkarosserie, Stahlprofilen im Innenraum und einem Überrollbügel im Dach tat sich ein neues Niveau an Sicherheit auf. Modernste Technik zum erschwinglichen Preis führte man mit einem Zwei-Kreis-Bremssystem und vier Scheibenbremsen ein – Technik, die zur damaligen Zeit sonst nur in hochkarätigen Sportwagen zu finden war.
Mit dem 240 Turbo hielt 1980 auch der Turbolader Einzug in die Serien-Modellpalette. 1985 kam der erste Kombi der bekannten 700er Baureihe auf den Markt, der das Erscheinungsbild der Marke mit seinem kantigen Design auf Jahre hinaus prägen sollte. Eine neu gestaltete Bodengruppe unter den Rücksitzen trug wiederum zur Sicherheit der Fahrzeuge bei. Sie sollte verhindern, dass die Fondinsassen im Falle eines Unfalls unter dem Sicherheitsgurt hindurch rutschen.