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H-Kennzeichen nach 30 Jahren: Das sind die neuen Alten 2025

19.12.2024 07:10 Uhr | Lesezeit: 9 min
Porsche 911 Oldtimer 2025
Oldtimer werden nicht nur älter, sie werden auch wertvoller. 30 Jahre sind rum, das sind einige Neuheiten von 1995, die nun ein H-Kennzeichen tragen dürfen. 
© Foto: Porsche

Auch schon Oldtimer! 2025 können viele Autos mit einem H-Kennzeichen dekoriert werden, die noch gar nicht so alt wirken. Vielleicht liegt es daran, dass nicht wenige der gut 80 Neuheiten des Jahres 1995 – vom unvernünftigen Sportwagen bis zum klassischen Familienkombi – als Kultautos alle Abwrackaktionen überlebten.

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"Steigen Sie ein in den neuen Range Rover, in einen Klassiker, der Zeit und Raum hinter sich lässt", warb die 1995 im BMW-Konzern beheimatete Marke Land Rover für die Neuauflage ihres Bestsellers – und erklärte ungewollt en passant, was den Reiz eines Oldtimers ausmacht. Es ist das vermeintlich sorgenfreie Lebensgefühl früherer Jahrzehnte und die längst vergangene unbeschwerte eigene Jugend, die Klassiker revitalisieren sollen.

Und so stürmt heute die Zahl der mindestens 30 Jahre alten H-Kennzeichen-Klassiker von Rekord zu Rekord. Rund 850.000 Oldtimer verzeichnet das Kraftfahrzeug-Bundesamt 2024, Tendenz weiter steigend. Zeitkapseln, die als technisches Kulturgut einige Privilegien, etwa in Umweltzonen, genießen – sofern ein Gutachten den weitgehend originalen und guten Erhaltungszustand des Klassikers bescheinigt. Wer 2025 einen Oldtimer kaufen will, hat die süße Qual der Wahl zwischen rund 80 Neuzugängen, die so bunt sind wie das Jahr 1995, das sie hervorgebracht hat.

Der Vier-Augen-Mercedes

Von aufregenden Premieren am Taxistand wie der Mercedes E-Klasse (W210) mit Vier-Augen-Gesicht über konservative Stufenhecks in Form von Mitsubishi Carisma, Volvo S40 oder VW Polo Classic bis zur Van-Familie VW Sharan, Ford Galaxy und Seat Alhambra und Kombi-Ankündigungen von Audi A4 Avant bis zu Renault Laguna oder Volvo V40 war alles dabei. Vor allem aber waren es fröhliche Sonnenflitzer vom Fiat Barchetta bis zum Aston Martin DB7 Volante, die in einem Annum schlechter Wirtschaftsnachrichten Lichtblicke zeigten.

BMW Z3 - Premier als Bond-Car

James Bond ging nach sechsjähriger Pause wieder in einem Kinoabenteuer auf Schurkenjagd, erstmals mit Pierce Brosnan in der Rolle des Geheimagenten 007. Für BMW die Chance zu einem Coup: Der neue Roadster BMW Z3 feierte im Blockbuster "GoldenEye" seine Weltpremiere, natürlich nachgeschärft durch Waffensysteme aus der Werkstatt von Q, allerdings brauchte Bond die Stinger-Raketen nicht abzufeuern. Der Roadster lieferte exakt das, was der Zeitgeist seit dem 1989 eingeführten Mazda MX-5 liebte: Erschwingliche Spaßautos, am besten in Retrodesign oder technischer Tradition – der Z3 zitierte Details des BMW 507 aus frühen Wirtschaftswunderjahren, die Elise von Lotus den leichten Purismus der 1950er, und die Fiat Barchetta das italienische Spider-Erbe, das alles kombiniert mit Sommerfeeling und Sportsgeist.

Dagegen feierte der offene Ferrari F50 ein halbes Jahrhundert Straßenrennwagen im Zeichen des Cavallino Rampante, der Plymouth Prowler würdigte die Hot Rods der 1930er, der MGF übertrug die Agilität des MGB aus dem Britannien der Swinging Sixties in die Mittelmotor-verliebte Zeit des Millenniumwechsels, der Porsche 911 Turbo (993) zelebrierte mit zwei Turboladern (300 kW/408 PS) plus Allradantrieb einen neuen Leistungszenit seit 20 Jahre zuvor der erste Porsche Turbo die Ära aufgeladener Supercars eingeleitet hatte, und der Lamborghini Diablo VT bewies mit V12-Power, dass auch Sant'Agata Bolognese offene Boliden baut, die mit dem Wind um die Wette fahren.

Newcomer Kia

In der Messehalle gleich nebenan überraschte der koreanische Newcomer Kia mit einem Roadster-Konzept auf Lotus-Basis, das wenig später in Serie ging, und Ferrari F355 Spider, Honda NSX mit T-Bar-Roof, Pontiac Firebird V6, Renault Mégane Coach sowie der revolutionär offene Renault Sport Spider ohne Windschutzscheibe aber mit Helmempfehlung zum Schutz vor Insekten und Steinchen komplettierten die Sportschau.

Volkswagen zeigte den mit dem Sharan den Van in Ei-Form, denn rundliches Biodesign war angesagt. Auch Chryslers großer Voyager folgte dem Trend, ebenso die gerundeten Cityflitzer Ford Fiesta, Mazda 121 und Lancia Y, während der kompakte Nissan Almera und der Ford Scorpio die Grenzen der Eiform ausloteten. Als neue Familienautos fungierten neben Vans (Honda CR-V, Toyota RAV4 Fünftürer) und frühen SUV sowie Kombis noch immer klassische Fünf- und Viertürer, wie ein Novitätenreigen zeigte vom Alfa 146 über BMW 5er (E39), Fiat Bravo und Brava, Nissan Maxima, Opel Vectra, Peugeot 406 bis zum Rover 400. Nicht zu vergessen die kleinen, braven Alltagsgeräte Honda Civic, Peugeot 306 Stufenheck, Kia Sephia, Subaru Justy oder Suzuki Swift.

Diese Autos von 1995 werden 2025 zu echten Oldtimern


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