Der ADAC steigt 2025 aus der Vermittlung der THG-Quote für E-Autohalter aus. Der Verein begründet das auf seiner Website mit „aktuellen Marktverwerfungen und der anhaltenden Unsicherheit bezüglich der politischen Entwicklung“. Eine Wiederaufnahme zu gegebener Zeit sei möglich.
Die Treibhausgasminderungsquote ist 2022 eingeführt worden und soll die CO2-Emissionen im Verkehrssektor verringern. E-Autofahrer können seitdem das mit ihrem Fahrzeug „eingesparte“ Kohlendioxid in Form von Verschmutzungsrechten an die Mineralölindustrie verkaufen. Als Privatperson muss man sich dazu an einen Vermittler wenden. Zu diesen Anbietern zählen Automobilclubs, Energieversorger, Versicherungen sowie zahlreiche spezialisierte Unternehmen. Die Anmeldung ist zunächst kostenlos, die Makler behalten allerdings einen Teil der ausgezahlten Prämie ein.
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In der Regel bieten Anbieter Autofahrern die Wahl zwischen einer Auszahlung zum Jahresende, die dann dem tatsächlichen Marktpreis entspricht, oder einer Sofortzahlung zu einem Festbetrag, der vom späteren Marktpreis abweichen kann. Tut er das nach oben, gewinnt der Autofahrer die Wette, im anderen Fall der Vermittler. Weil die tatsächlichen Preise in den beiden vergangenen Jahren unerwartet gering ausgefallen sind, haben viele Vermittler draufgezahlt. Einige sind insolvent gegangen.
Hinter dem Preisverfall sollen unter anderem systematischer Betrug mit Bio-Kraftstoffen aus China stecken. Entsprechende Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Bonn sind jedoch an der fehlenden Kooperationsbereitschaft der chinesischen Behörden gescheitert.