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100 Jahre MG Modelle: Brüllende, britische Regentropfen und chinesische Bestseller

18.06.2024 03:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kleiner Roadster mit großem Erfolg – der von 1961 bis 1979 gebaute MG Midget.
© Foto: autodrom

Einen MG braucht man nicht, einen MG liebt man, meinten schon in den 1930er Jahren deutsche Journalisten über die hierzulande beliebten britischen Sportwagen. Modelle wie der MGB brachten es später sogar auf Platz eins im Ranking der meistgekauften Roadster. Heute feiert MG unter chinesischer Führung Erfolge.

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Gefeiert wird das große Jubiläum dort, wo vor 100 Jahren alles begonnen hat: Beim Festival of Speed im Herzen Englands präsentiert der chinesische Autobauer MG Motor seinen neuen Sportwagen Cyberster.

Die Chinesen wiederholen das, was das 1924 als „Morris Garages“ (MG) in Oxford gegründete Fabrikat einst groß machte: Durch leistungsstarke Typen mit Motorsport-Flair als faszinierende Fahrspaßmarke bekannt werden und mit bezahlbaren Serienmodellen Absatzerfolge auf dem Weltmarkt gewinnen.


100 Jahre MG Modelle

100 Jahre MG Modelle Bildergalerie

Erschwinglich waren schon die allerersten MG

"Safety Fast" – Sicher mit hohem Tempo, lautete seit den 1950ern das Marken-Credo. Optionale Sicherheitsgurte für den MG Magnette und vor allem große Scheibenbremsen, etwa im MGA 1600 Spezial oder MGB erzählten früh davon. Bis 1980 blieb der MGB aktuell, hatte in der Zwischenzeit fast alle Wettbewerber überlebt und mit einer Auflage von einer halben Million Exemplaren auch alle überholt.

Sich selbst hat der MGB dabei immer wieder neu erfunden, etwa 1974 durch massive Sicherheitsstoßfänger für den US-Markt. Und dann die ikonischen Sportkombi-Coupés MGB Berlinette vom Karossier Jacques Coune (ab 1963) und MGB GT (ab 1965) in Pininfarina-Couture. So präsentiert sich heute der MG Cyberster als moderner vollelektrischer Erbe des MGB ebenfalls zu relativ bezahlbaren Preisen.

Erschwinglich waren schon die allerersten MG, mit denen die Geschichte der Morris Garages 1924 begann. Bezahlbarkeit, Zuverlässigkeit, Temperament und Rennsiege, dieser Mix machte MG in den „roaring twenties“ rasch zur anerkannten Größe im Club der Sportwagenhersteller.


MG Cyberster

MG Cyberster Bildergalerie

Auch die Deutschen wurden schon ab 1932 mit MG beliefert, dazu hatten zwei Briten in Köln Importzentralen eröffnet. Und so kam es, dass MG eine Ausnahmestellung unter den Importmarken gewann und deutsche Superstars der Filmbranche wie Heinz Rühmann gewann. Tatsächlich hatte sogar der frühere BMW-Chef Bernd Pieschetsrieder ein Faible für englische Traditionsmarken, weshalb er 1994 den Kauf der Rover Group, zu der MG inzwischen gehörte, durch BMW initiierte.

BMW trennte sich schnell von MG

Eine Ära, die den Mittelmotor-Roadster MG F ermöglichte und die Grundlage für formidable Limousinen mit BMW-Genen wie den MG ZT (gebaut ab 2001) legte, aber geschäftlich so unglücklich verlief, dass sich BMW schnell wieder von MG trennte. Nach den dann folgenden fünf Jahren als MG Rover Group kam die Marke mit dem Logo des Oktagon in chinesische Hände. Und wieder begeistern sich die Germans für MG: Deutschland ist nach nur zwei Jahren global zehntgrößter Absatzmarkt für die nun chinesischen Modelle.


MG3 Hybrid

MG3 Hybrid von vorn fotografiert. MG3 ist in blau lackiert Bildergalerie

Brutal schneller MG Metro 6R4

Parallelen zu früheren Typen lassen sich nicht nur in den günstigen Preisen finden, auch das sportive Temperament neuer Typen erzählt von flotten Fahrleistungen. Leise und langsam war kein Straßensportler mit dem Signet des Achtecks. Der brutal schnelle MG Metro 6R4 entsprang in den 1980ern der Ära der Gruppe-B-Rallye-Boliden und galt für viele Briten als das beste englische Rallyeauto jener Ära.

Heute soll der vollelektrische Cyberster seinen Verbrenner-Rivalen zeigen, welche Dynamik die Batterie-Ära bereithält. „MG Spirit reborn“, jubeln bereits einige Medien. Ob das stimmt, wird der Blick zurück zeigen – beim nächsten MG-Jubiläum.

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