Volkswagen kommt bei der Umrüstung der manipulierten Dieselmotoren aus dem Konzern weiter voran. Inzwischen seien gut drei Viertel der betroffenen Autos in Deutschland umgerüstet, sagte ein VW-Sprecher am Dienstag in Wolfsburg. Weltweit - außerhalb der USA - seien es etwa 50 Prozent, was knapp fünf Millionen Autos entspreche. Volkswagen will die Nachrüstungen bis zum Herbst bewältigt haben.
Im Abgas-Skandal geht es um weltweit rund elf Millionen betroffene Fahrzeuge der VW-Gruppe. Darunter sind auch Wagen etwa von Audi, Skoda und Seat. In Deutschland gibt es rund 2,6 Millionen Autofahrer mit einem manipulierten Diesel des Konzerns, davon sind inzwischen knapp 1,75 Millionen Fahrzeuge umgerüstet.
Volkswagen bringt allerdings nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Verbraucherschützer gegen sich auf: Nach Angaben des Verbraucherzentrale Bundesverbands lehnt der Konzern demnach eine Verlängerung der freiwilligen Kulanzregel ab, die Betroffene des Skandals vor Verjährung ihrer Ansprüche schützt. VW argumentierte, einen Verjährungsverzicht erklärt zu haben, um den betroffenen Kunden Rechtssicherheit während der Umrüstung zu geben.
Dies gelte auch für Fahrzeuge, bei denen der Gewährleistungszeitraum eigentlich bereits abgelaufen wäre. Der Verzicht sei zeitlich begrenzt bis zum 31. Dezember 2017. Denn: Anfang Mai hatte VW bekanntgegeben, EU-weit alle notwendigen Freigaben zur Umrüstung erhalten zu haben, außerdem solle der Rückruf im Herbst abgeschlossen sein. Spätestens dann entfalle der Grund eines Verjährungsverzichts. (dpa)