-- Anzeige --

Allradantrieb: Immer mehr Autos auf allen vieren unterwegs

22.05.2023 08:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
Allradtechnik von ZF.
© Foto: ZF

Die Autos verbrauchen mit diesem Antrieb mehr Sprit als vergleichbare Modelle mit Zweiradantrieb. Die Hochburgen der 4x4-Fahrzeuge liegen längst nicht alle in den Bergen.

-- Anzeige --

In Deutschland gibt es immer mehr Autos mit Allradantrieb. Jeder vierte Neuwagen ist inzwischen mit dieser Technik ausgerüstet, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Das ist mehr als das Doppelte des Anteils im Jahr 2010. Mögliche Erklärungen sind der SUV-Boom und die Beliebtheit von Wohnwagen.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres zeigen die KBA-Daten einen deutschlandweiten Allrad-Anteil an den Neuzulassungen von 25 Prozent. 2022 waren es sogar 25,9 Prozent. Davor ging es Jahr für Jahr nach oben: 2010 waren es erst 11 Prozent.


Allradantriebe bei E-Autos

Tesla3 Bildergalerie

"Ein Grund für die Zunahme des Allradanteils könnte im Boom der SUV liegen. Da gehört Allrad für viele Käufer dazu", vermutet man beim ADAC. "Ein anderer Aspekt könnte die Beliebtheit von Wohnwagen sein." Und auch die Fahrdynamik spiele eine Rolle: "Vor allem der Frontantrieb ist häufig mit den oft hohen Motorleistungen moderner Autos überfordert", sagt ADAC-Experte Maximilian Bauer.

Dabei sind die Allrader beim Verbrauch klar im Nachteil gegenüber vergleichbaren Modellen ohne diese Technik: "Auch heute noch verbrauchen moderne Allradfahrzeuge etwa einen halben Liter mehr auf 100 Kilometer als Autos mit nur einer angetriebenen Achse", sagt Bauer. Der Mehrverbrauch sei zwar geringer als früher, "auch weil der Allradantrieb nicht durchgehend genutzt wird, sondern sich in der Regel automatisch zu- oder abschaltet", erklärt er. Da habe sich technisch viel getan. "Allerdings bleibt es dabei, dass der Allradantrieb mehr bewegte Teile und ein zusätzliches Gewicht von 50 bis 80 Kilogramm bedeutet. Und das kostet Sprit."

Das geht auf Dauer auch ins Geld. Je nachdem, mit welchen Fahrleistungen und Preisen man rechnet, kann sich das über ein Autoleben auf mehr als 2000 Euro summieren. Im Fahrzeugbestand macht sich der Allradboom der vergangenen Jahre bereits mit steigenden Anteilen bemerkbar. Weil Autos aber viele Jahre gefahren werden, passiert dies nur langsam. Knapp 6,5 Millionen Fahrzeuge am Stichtag 1. Januar 2023 entsprechen einem Anteil von 13,3 Prozent auf den Straßen.

Die Allrader sind in Deutschland alles andere als gleichmäßig verteilt. Die höchsten Quoten finden sich dabei in Bayern, mit Spitzenwerten von 28,6 Prozent in den Zulassungsbezirken Miesbach und Freyung-Grafenau. Auch der Landkreis Regen mit 27,8 Prozent liegt über dem Doppelten des Bundesdurchschnitts. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie durch ihre Lage an den Alpen oder im Bayerischen Wald zumindest teilweise bergig sind.

Das gilt für viele, aber nicht alle Zulassungsbezirke in den rein bayerisch besetzten Top 10: Ingolstadt kommt mit 24,6 Prozent auf Rang 5 - allerdings könnte die Statistik dadurch verzerrt sein, dass Audi hier seinen Hauptsitz hat und es einen außergewöhnlich hohen Anteil von auf Firmen zugelassenen Fahrzeugen gibt. Für den Landkreis München mit 23,3 Prozent und Starnberg mit 22,4 auf den Rängen 7 und 9 gilt dies aber nicht. Und selbst die Millionenstadt München liegt mit 21 Prozent und Platz 12 weit über dem deutschen Durchschnitt. Zum Vergleich: In Hamburg sind es 13 Prozent, in Berlin 11,5 - und selbst in der Autostadt Stuttgart mit Mercedes und Porsche sind es lediglich 17,2. Insgesamt hat der Allradantrieb in Städten allerdings weniger Freunde. Die niedrigsten Anteile finden sich in Emden mit 8 Prozent, Wilhelmshaven mit 8,3 und Herne mit 8,4 Prozent.

Insgesamt zeigt sich ein klares Gefälle zwischen Süden und Norden: In allen drei Stadtstaaten sowie den Flächenländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt kommt kein Zulassungsbezirk auf 14 Prozent oder mehr. In Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen liegt dagegen mehr als die Hälfte darüber.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Allrad

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.