Am 7. und 8. Juli stand Hamburg ganz im Zeichen der Nachwuchsqualifizierung im Kfz-Handwerk. Das ATR-Trainingscamp hatte die 15 Finalisten der regionalen Qualifikationsrunden zu zwei Tagen Vorbereitung, Weiterbildung und anschließender Prüfung geladen. Dabei ging es nicht um reine Reparaturen, sondern um Diagnose von Fehlfunktionen in modernen Systemen und die Erarbeitung von Lösungsansätzen.
Als Trainingsobjekt für die Euro-6-Norm diente ein brandneuer Skoda Superb 2.0 TDI. Die Finalisten lernten in der vorbereitenden Trainingsphase, wie die unterschiedlichen Abgasreinigungskomponenten zusammenspielen und mussten in der Prüfung mögliche Auslöser für typische Fehlfunktionen erklären. Trotz einer sehr hohen Leistungsdichte hatten am Ende drei Sieger die Nase vorn: Markus Heidl aus Halle (Saale), Julian Kirbach aus Offenau (bei Heilbronn) und Valentina Selskaja aus Hamburg. Für die Gewinner geht es im November mit ElringKlinger zum ADAC-Supercross in die Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Dort erleben sie Hallen-Motocross auf höchstem Niveau und hautnah auf den besten Plätzen.
Keine Theorie, sondern lebendiger Unterricht
Die ATR-Trainingscamps sind keine trockene Theorie, sondern lebendiger Unterricht. Denn alle Problemlösungen wurden an funktionsfähigen Modellen oder Fahrzeugen
demonstriert, erklärt und ausprobiert. Dabei nahm das Trainerteam Inhalte aus den bundesweiten Vorentscheidungen wieder auf. So zählte in diesen 15 Qualifikationswettbewerben die Arbeitsweise der Klimaanlage zum Lastenheft, im Finale ging es dann um die reine Fehlerdiagnose und die Behebung der Probleme.
"Alle 15 Finalisten haben ein außergewöhnlich hohes Niveau“, freute sich Elmar Wenzel. Der Geschäftsführer der ATR-Akademie machte augenzwinkernd gleich einen
nützlichen Nebeneffekt aus: "Unsere Trainer haben hautnah gespürt, welch starker Nachwuchs da heranwächst. Die Anforderungen steigen überall."
Schon vor seiner Begrüßung hatte Hans-Jürgen Matthies die jungen Finalisten angespornt und Perspektiven aufgezeigt: "Autoreparaturen werden immer
anspruchsvoller. Aber wer das Geschäft jetzt richtig lernt, steht vor einer großen Karriere." Die Kfz-Branche braucht händeringend junge Experten.
Das Ziel des ATR-Trainingscamps, das es seit zehm Jahren gibt und von den Großhändlern Matthies und Stahlgruber veranstaltet wird, besteht in dr Nachwuchsfördrung und Qualitätssicherung in den Kfz-Werkstätten. Die Trainingscamps bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zusätzlich gezielt auf die wachsenden Anforderungen ihres Berufs vorzubereiten. In 2016 nahmen mehr als 100 Auszubildende ab dem 2. Lehrjahr an dem kostenlosen Weiterbildungsangebot teil. (asp)