Autodiebe machen immer fettere Beute. Im vergangenen Jahr mussten die Kfz-Versicherung die Rekordsumme von 291 Millionen Euro an Entschädigungsleistungen für bestohlene Fahrzeugbesitzer zahlen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mitteilt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von elf Prozent. Je Fahrzeug wurden im Schnitt 15.611 Euro erstattet. Insgesamt registrierten die Assekuranzen 18.659 Diebstähle kaskoversicherter Pkw (plus vier Prozent); die Zahl aller gestohlenen Kraftfahrzeuge beläuft sich nach bereits veröffentlichten Zahlen des Bundeskriminalamts auf 19.400.
Besonders beliebt bei Dieben sind weiterhin luxuriöse SUV. Gefragteste Beute waren die Geländewagen von Land Rover mit einer Diebstahlrate von 5,2 pro 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge. Vor allem das Spitzenmodell Range Rover zieht Langfinger an; 2015 wurden 200 der Edel-Allrader mit einem durchschnittlichen Versicherungswert von 66.000 Euro gestohlen; die Diebstahlrate lag bei 40,2 geklauten Autos pro 1.000 Zulassungen.
Auf den folgenden Plätzen im Herstellervergleich finden sich Jaguar (Diebstahlrate: 1,7/1.000 Fahrzeuge), Audi (1,3) und Porsche (1,2). Bei den Modellen sind es BMW X6 (16,6), Lexus RX (14,8) und Toyota Land Cruiser (11,7). Wenn es um die absolute Zahl der gestohlenen Pkw geht, liegt Marktführer VW mit 5.032 Fahrzeugen an der Spitze der Statistik. Beliebt bei Kriminellen sind vor allem die Großraumlimousine T4 und der T5 in der Wohnmobilvariante.
Großstädte am gefährlichsten
Die höchste Diebstahl-Gefahr herrscht weiterhin in Großstädten. Hauptstadt der Autodiebe war erneut Berlin mit 3.200 gestohlenen Pkw und einer Diebstahlrate von 3,5 Fahrzeugen je 1.000 Zulassungen. Auch in Hamburg (1,8), Hannover (1,6), Leipzig (1,5) und Dresden (1,4) ist das Risiko hoch. Im Bundesdurchschnitt lag die Diebstahlrate bei 0,5, im Bayern sogar nur bei 0,1.
Insgesamt ist die Zahl der Autodiebstähle über die vergangenen zehn Jahre relativ konstant geblieben, jährlich werden zwischen 16.000 und 20.000 Fahrzeugen gestohlen. Die Schadenhäufigkeit pro 1.000 Pkw schwankt zwischen 0,5 und 0,6. Der Schadenaufwand jedoch hat tendenziell zugenommen: Lag er Mitte des vergangenen Jahrzehnts noch bei rund 200 Millionen Euro, erreicht er mittlerweile schon fast die 300-Millionen-Grenze. (sp-x)