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Autokauf: Skepsis gegenüber Diesel wächst

17.08.2017 11:25 Uhr
Die Autofahrer sind deutlich skeptischer beim Kauf eines neuen Dieselfahrzeugs als noch vor zwei Jahren.
© Foto: picture alliance / Marijan Murat/dpa

Autokäufer sind beim Autokauf deutlich skeptischer beim Kauf eines Dieselmodells als noch vor zwei Jahren. Nur jeder Fünfte gab laut einer Studie an, sich für einen Selbstzünder entscheiden zu wollen.

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Autokäufer in Deutschland sind nach Einschätzung des Tankstellenkette Aral deutlich skeptischer beim Kauf eines Diesels als noch vor zwei Jahren. In der am Donnerstag in Frankfurt vorgestellten Studie "Trends beim Autokauf 2017" gab nur jeder fünfte potenzielle Autokäufer (18 Prozent) an, einen Diesel kaufen zu wollen. Bei der Vorgängerumfrage vor zwei Jahren hatten noch 31 Prozent der potenziellen Käufer einen Selbstzünder bevorzugt, dessen Umweltprobleme damals noch nicht so stark öffentlich diskutiert worden sind. Zuletzt war auch der Anteil neu zugelassener Dieselfahrzeuge in Deutschland weiter deutlich zurückgegangen.

Weil die Kunden den Elektroantrieb noch nicht für ausreichend alltagstauglich halten, ist der Otto-Benziner in der abgefragten Käufergunst stark gestiegen. Sein Anteil legte um zehn Punkte auf 52 Prozent zu. Auch Hybrid-Motoren erfreuen sich wachsender Beliebtheit: 15 Prozent (2015: elf Prozent) der Interessenten wollten sich ein Auto mit der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor zulegen. Autofahrer nähmen die Technologie inzwischen als praxistauglich und effizient wahr, so die Studie. Von einer vergleichbaren Rolle sind Elektroautos noch ein Stück entfernt. Zwar stieg die Zahl derer, die sich ganz konkret die Anschaffung eines Stromers vorstellen können, um drei Prozentpunkte, doch bleibt der Anteil mit insgesamt fünf Prozent noch relativ gering.

Nicht mehr als eine Randnotiz sind inzwischen Autogas- und Erdgasfahrzeuge. Autogasfahrzeuge erreichten ihren Zenit bei der Befragung im Jahr 2009, bei der jeder zehnte Autofahrer ein Autogasauto kaufen wollte. Jetzt sind es nur noch zwei Prozent. Der Erdgasanteil liegt noch darunter. Sieben Prozent der Befragten sind derzeit unentschlossen und haben sich noch nicht abschließend für eine Antriebsform entschieden.

Diesel ist im Imagetief

Befragt nach dem CO2-Vermeidungspotenzial unterschiedlicher Antriebsarten, trauen Deutschlands Autofahrer dem Elektromotor den größten Effekt zu. Zwar sinkt die Benotung im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2,0 auf 2,2 auf einer Bewertungsskala von 1 bis 5, doch das reicht immer noch für die Top-Platzierung. Auf den Folgeplätzen reihen sich Wasserstoffmotoren (2,3) und Hybridantriebe (2,4) ein, die ebenfalls positiv bewertet werden. Konventionelle Antriebe werden dagegen weit weniger optimistisch beurteilt: Die Benotung des Diesels liegt bei einer Durchschnittsnote von 4,0. Dem Ottomotor wird nur ein unwesentlich größerer Beitrag zur CO2-Vermeidung zugetraut (Note: 3,7).

Abseits der Antriebsarten hoffen viele Befragte auf einen positiven Effekt für die Umwelt durch die Nutzung alternativer Kraftstoffe. Die schlechtesten Bewertungen gehen erneut an die Vorschläge, die eine Verhaltensänderung erzwingen oder den eigenen Geldbeutel belasten. Mit Tempolimits auf Autobahnen, Reduzierung der Fahrleistung, Pkw-Maut oder Sonntagsfahrverbote können sich nur die wenigsten anfreunden.

Stagnierende Akzeptanz für Elektroautos

55 Prozent der Befragten haben ein grundsätzliches Interesse an einem Elektrofahrzeug. Gegenüber der Vorgängerbefragung entspricht das nur einem kleinen Plus von zwei Prozentpunkten. "Weiß nicht" antworteten vor zwei Jahren noch 21 Prozent, jetzt sind es 18 Prozent. Die Gruppe der Elektroauto-Skeptiker ist mit 27 Prozent (plus ein Prozentpunkt) sogar ein wenig gewachsen. Besonders groß ist der Anteil der Befragten mit ablehnender Haltung in der Gruppe der über 40-Jährigen. Hier kann sich jeder Dritte nicht vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen.

Im Durchschnitt meinten die Befragten, dass sie 28.422 Euro für ein Elektroauto investieren müssten. Das entspricht einer Steigerung von rund 300 Euro gegenüber der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2015. Weitere zwei Jahre zuvor schätzten die Studienteilnehmer den Durchschnittspreis noch auf 20.319 Euro. Das größere Angebot an Elektroautos führte demnach bei der Preisschätzung zu mehr Realitätssinn. Dennoch sind die Preisschätzungen der Autofahrer und die tatsächlich anfallenden Kosten noch längst nicht deckungsgleich, der tatsächliche Anschaffungspreis bewegt sich in einem deutlich höheren Preissegment.

Um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen, favorisieren die meisten Deutschen die Befreiung von der Kfz-Steuer als sinnvollste Fördermaßnahme. Auch Kaufprämien, Zuschüsse zu den Stromkosten und eine Abwrackprämie für konventionelle Fahrzeuge stoßen auf Zustimmung.

"Trends beim Autokauf 2017" basiert auf einer Online-Befragung mit 1.003 repräsentativ ausgewählten Autofahrern. Die Auswirkungen der in der Dieselkrise ausgelobten Abwrackprämien ist in der im März erhobenen Aral-Studie noch nicht abgebildet. (dpa/se)

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