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Automechanika: Alles, außer langweilig

04.09.2018 11:00 Uhr
Automechanika Werkstattausrüstung
Für jeden etwas dabei: Werkstattausrüster zeigen ihre Neuheiten.
© Foto: Valeska Gehrke

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Alle zwei Jahre richtet sich der Blick der Werkstattwelt auf die weltweit führende Werkstattmesse in Frankfurt. Zur 25. Ausgabe der Automechanika, das kann man jetzt schon sagen, ist die Erwartung des Publikums an die Messe besonders hoch. Denn die fünftägige Leistungsschau auf dem Frankfurter Messegelände ist die Plattform für den Automotive Aftermarket in den Bereichen Ausrüstung, Teile, Zubehör, Management und Services. Im Gegensatz zu den vielen Hausmessen des Großhandels ist die Automechanika eine internationale Messe - Besucher erhalten nirgends einen breiteren Blick auf innovative Lösungen und Produkte für das Servicegeschäft. Schon vor zwei Jahren kamen über 4.000 der knapp 5.000 Aussteller aus dem Ausland. In diesem Jahr will die Messe Frankfurt sogar die Marke der 5.000 Aussteller knacken.

"Die Messe bietet dem Fachbesucher einen Überblick, den es in dieser Breite und Tiefe auf keiner anderen Veranstaltung gibt. Insgesamt präsentieren über 5.000 Aussteller aus rund 70 Nationen ihre Produkte und Lösungen", erklärte Michael Johannes, Vice President Mobility & Logistics von der Frankfurter Messegesellschaft. Für den Besucher verspricht die Automechanika ein attraktives Gesamtpaket. Die Produktpräsentationen an den Messeständen werden ergänzt durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Workshops, Konferenzen, Vorträgen und Diskussionsrunden zu vielen Themen. Hervorzuheben ist die Automechanika Academy, die an drei Messetagen in der Festhalle spannende Vorträge und Diskussionen zur Mobilität der Zukunft, Elektromobilität und zukunftsweisenden Servicethemen bietet.

Weiterbildung inklusive

Die Automechanika hat zudem das Angebot an interessanten Workshops weiter ausgebaut. Dazugekommen sind Themen wie Karosserieinstandsetzung und -Lackierung, Augmented Reality, Truck Competence, Diagnosetechniken und digitale Kommunikation. Fachbesucher können an den Messetagen täglich an insgesamt 15 kostenfreien Workshops teilnehmen, der Großteil davon wird in deutscher und englischer Sprache angeboten.

Beim Schadentalk, der sich als Treffpunkt der K&L-Branche etabliert hat, werden auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher und spannende Diskussionen rund um das Schadenbusiness erwartet. Ergänzt wird diese Veranstaltung wieder durch die Schadenstraße, die neue Instandsetzungskonzepte von Werkstattausrüstern und Schadendienstleistern rund um die effiziente Fahrzeugreparatur live vor Ort zeigt.

Alles ist vernetzt und mobil

Einen Blick in die Zukunft des Kfz-Service können Besucher in der Festhalle werfen, wo der Themenbereich "Tomorrow's Service and Mobility" seinen Platz hat. Die Werkstatt der Zukunft ist smart und vernetzt. Neue Softwarelösungen und Augmented-Reality-Anwendungen erleichtern die Diagnose in der Werkstatt. Künstliche Intelligenz hält Einzug in die IT-Anwendungen, beipielsweise im Vertrieb. Mobile Daten aus den Fahrzeugen ermöglichen neue Serviceformate und verändern Geschäftsmodelle. Mit dabei in der Festhalle sind deutsche und internationale Automobilhersteller, Vertreter aus der Teileindustrie, Transport- und Logistikdienstleister, Energiewirtschaft sowie Werkstattausrüster, Softwareentwickler und Start-up-Unternehmen.

Wie die Digitalisierung die Prozesse in Servicebetrieben verändert, werden Besucher auch an den Messeständen in den anderen Hallen erleben: Diagnosegeräte, Prüfstände und andere Servicegeräte sind zunehmend digital und miteinander vernetzt. Softwareanwendungen in der Werkstatt werden mobil und laufen responsiv auf allen möglichen Endgeräten wie Tablet und Smartphone. Und: IT-Anwendungen verlagern sich zunehmend in die Cloud, weil die Vorteile der dezentralen Datenhaltung deren Nachteile überwiegen und Geschwindigkeit bei ausreichender Bandbreite der Datenanbindung kein Problem mehr darstellt.

Ohne Zweifel: Die internationale Bandbreite ist ein Trumpf der Automechanika. Manchen Werkstattbetreiber könnte dies aber eher abschrecken, ist oft zu hören, weshalb sich der Normalo-Werkstattmeister eher auf den Hausmessen tummelt. Wir konnten das in unserer Blitzumfrage nicht bestätigen. Das Ergebnis: Hausmessen sind zwar als Anlaufpunkt für die konkrete Kaufabsicht wichtig, aber die Automechanika ist ein Muss-Termin im Kalender weitsichtiger Unternehmer.

Werner Frisch, Inhaber und Geschäftsführer des Werkstattbetriebes W. Frisch GmbH in Forstinning bei München, fährt auf jeden Fall nach Frankfurt: "Wir treffen dort auch die gesamte Breite ausländischer Anbieter. Das verhindert, dass man einen Tunnelblick bekommt. Man kann immer dazulernen, wenn man über den Tellerrand schaut", ist der Unternehmer überzeugt. Von der diesjährigen Veranstaltung erwartet er sich wichtige Impulse zu den Zukunftsthemen der Branche: Künstliche Intelligenz im Service, Fahrerassistenzsysteme und Lösungen zur Prozesssteuerung. "Wir stehen vor so großen Herausforderungen, die können wir ohne IT-Unterstützung nicht meistern", glaubt Frisch und nennt Themen wie Prozessplanung, flexible Arbeitszeitmodelle, Diagnosedaten und autonomes Fahren. Ein weiteres Top-Thema aus seiner Sicht: Der Zugang zu Fahrzeug- und Diagnosedaten für freie Betriebe. Frisch erhofft sich Antwort auf die Frage, welche Anbieter von Diagnoselösungen den besten Zugang zu Herstellerdaten haben.

Frank Achenbach, Geschäftsführer der freien Werkstatt Frank Achenbach Auto-Dienst, ist mit der gesamten Führungsriege seines Betriebs in Frankfurt. "Die Automechanika ist die Branchenmesse, auf der man die Entscheider trifft", betont der Unternehmer aus Bochum. Mit diesen spricht Achenbach gerne über technische Lösungen und Verbesserungen. Dass die Frankfurter Mega-Show so international ist, begrüßt Achenbach: "Ich habe selbst Termine mit chinesischen Industrievertretern." Das wichtigste Thema ist in diesem Jahr die Elektromobilität. In seinem eigenen Betrieb hat er die Weichen für die Reparatur von E-Fahrzeugen gestellt.

Auch für René Krüger, Centerleiter Opel Köln & Frechen, Autohaus Louis Dresen GmbH, ist der Besuch der Messe ein Muss-Termin: "Ich versuche stets am Puls der Zeit zu bleiben und technische Neuerungen aufzugreifen, die die Produktivität und Effizienz unserer Betriebe verbessern. Ich erwarte Produktneuheiten, die es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, qualitative Arbeit in kürzerer Zeit zu erledigen." Er und seine Mitarbeiter holen sich beim Messebesuch gerne Anregungen, die dann im Team besprochen werden. "Im Anschluss treten wir mit unserem Werkstattausstatter in Verbindung und holen Angebote ein. Jede Investition will bei 21 Standorten wohlüberlegt sein."

Beachten Sie auch unser Online-Spezial zur Automechanika unter www.autoservicepraxis.de/ automechanika2018

Kurzfassung

Für Werkstätten und Autohäuser ist die Automechanika ein Muss-Termin. Ein ähnlich breites Themen- und Produktspektrum sowie die internationale Ausrichtung gibt es sonst nirgends. Die Digitalisierung ist auch diesmal ein Leitthema der Messe.

Neue Heimat für die "Reifen"

Premiere für die Reifenmesse als co-located Show Erstmals findet in diesem Jahr zeitgleich zur Automechanika die Messe "Reifen" in der neuen Halle 12 der Messe statt. Als sogenannte "co-located show" findet das Thema Räder und Reifen damit wieder eine Heimat auf der Werkstattmesse.Mit dem Messe-Duo Automechanika und Reifen wolle man Synergien schaffen, erklärt die Messe Frankfurt das Konzept. Das Angebot der Reifen - von Rädern und Felgen über die Reifenreparatur bis zum Reifenmanagement - liegt in direkter Nähe zu den Themen Lack & Karosserie, Classic Cars, Fahrzeugpflege und dem gesamten Werkstattbereich.Themen des neuen Messe-Duos sind u.a. Vernetzung in der Werkstatt, Reifenlagerung und -ausrüstung, neue Reifenservices, Online-Reifenhandel und Reifen für Elektrofahrzeuge. Ergänzt wird die Ausstellung durch Live-Demonstrationen, Vorträge und eine "Rund ums Rad Lounge". Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstung (ASA) zeigt im Rahmen der Sonderschau "Vernetzte Reifenwerkstatt" das komplette Spektrum von digitalisierten und prozessoptimierten Reifenservices.

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