Die Nachfrage chinesischer Autofahrer nach Panorama- und Schiebedächern beschert dem Weltmarktführer Webasto volle Auftragsbücher. Getrieben durch das starke Geschäft in China sei der Umsatz im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 3,2 Milliarden und der Betriebsgewinn um 6,5 Prozent auf 206 Millionen Euro gestiegen, sagte Vorstandschef Holger Engelmann am Dienstag in München.
Webasto hat Anfang Mai bereits seine zehnte Fabrik in China eröffnet. Ein Drittel seines Geschäfts macht der Familienbetrieb aus Stockdorf bei München inzwischen in der Volksrepublik. Mit einem Auftragsbestand von heute 13,6 Milliarden Euro sei Webasto auf Kurs zu fünf Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020, sagte Engelmann.
Mit Panorama- und Schiebedächern macht Webasto drei Viertel seines Geschäfts, und diese Sparte wuchs - vor allem dank China - um zehn Prozent. Der Rest des Geschäfts verteilt sich auf Cabrioverdecke und Standheizungen.
Im autonom fahrenden Auto werde der Innenraum und damit auch das Panoramadach mit wohnlicher LED-Beleuchtung an Bedeutung gewinnen, sagte Engelmann. Weil Elektroautos den Innenraum nicht mit der Abwärme des Motors heizen können, dürfte die Elektroheizung vom Nischenprodukt zur Serienausstattung werden. Eine Milliarde Euro Umsatzpotenzial sieht er im Geschäft mit Batteriepacks und Ladestationen. Mit bereits über 50 Prozent Marktanteil im angestammten Geschäft sei das ein neues Wachstumsfeld, sagte der Webasto-Chef. Die Kasse sei für Investitionen und Zukäufe gefüllt. (dpa)