Von Michael Gebhardt/SP-X
Ihr hundertjähriges Bestehen feiert die BMW AG mit nicht weniger als der gesamtem Belegschaft. Rund 2.000 mehr oder minder wichtige Gäste lud der Vorstand am Montagabend, dem Jahrestag des Handelsregistereintrags, zu Häppchen und eigens gebrautem Jahrhundert-Bier in die Münchner Olympiahalle; darunter auch die Hauptaktionärs-Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt.
Gut 35.000 am Stammsitz beschäftigte BMWler verfolgten die Feierlichkeiten bei Currywurst und Pommes auf einer Leinwand in der Allianz-Arena. Außerdem wurde der Festakt live in alle Länder übertragen, wo wie in der Heimat, die Bänder ruhten, damit auch wirklich jeder den Laudationen von Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer, Ministerpräsidenten Horst Seehofer und der Bundeskanzlerin Angela Merkel lauschen konnte. Letztere allerdings schickte nur eine Videobotschaft aus Brüssel – der EU-Gipfel ging vor.
Sie alle lobten BMWs Innovationskraft und die ehrliche deutsche Wertarbeit, betonten die Heimatverbundenheit und Weltoffenheit des Konzerns und stellten das stete Bestreben der Münchner, noch besser zu werden heraus: "Die Evolution bezahlt die Revolution", philosophierte der bayrische Landesvater und betonte, BMW sei immer Antreiber gewesen, aber nie Getriebener. Damit spricht er dem Vorstandsvorsitzenden Krüger aus der Seele, der zuvor auf einer Pressekonferenz feststellte, dass "die Suche nach besseren Lösungen in unseren Genen" läge. Angela Merkel ergänzt: "BMW bringt Internet und Mobilität zusammen."
Jubiläumsstudie auf Welttour
Da BMW nicht nur eine einzige Geburtstagsfeier wollte, sondern ein ganzes Jubeljahr, geht das am Montag vorgestellte Konzeptauto "Vision Next 100" (wir berichteten) auf eine symbolische Welttour: erst nach Peking, dann nach London. In der britischen Hauptstadt kommen zwei weitere Next-100-Studien hinzu, eine von Mini, eine von Rolls-Royce. Bei der letzten Station in Los Angeles schließlich zeigt auch BMW Motorrad seine Vision für die nächsten 100 Jahre. Dazu kommen zahlreiche Sonderpublikationen, die Geschichte und Zukunft des Unternehmens thematisieren, im September gibt es ein großes Fest im Olympiapark zu dem rund 200.000 Fans und Freunde der Marke erwartet werden. Und zusätzlich sind in zwei Ausstellungen in der BMW-Welt und im -Museum Meisterstücke aus der Vergangenheit und Ausblick auf die kommenden Jahrzehnte zu bestaunen.
Apropos Museum: BMWs Stuttgarter Mitbewerber Mercedes hat es äußerst geschickt angestellt, das Münchner Jubiläum für sein eigenes Marketing zu nutzen: In der Woche nach vom 7. März dürfen BMW-Mitarbeiter kostenlos ins Mercedes-Museum und mit ihrem BMW sogar gratis vorm Eingang parken. Zusätzlich schalteten die Schwaben eine Gratulations-Anzeige mit der sie sich für einhundert Jahre Wettbewerb bedanken – allerdings nicht ohne Seitenhieb: Mit der Aussage, die ersten 30 Jahre seien ein bisschen öde gewesen, stellt Daimler unmissverständlich klar, wer das Automobil erfunden hat. Das aber dürfte in München niemand stören: Im Vierzylinder, dem Hauptquartier des Autobauers, ist der Blick schließlich nur nach vorne gerichtet. Auf die nächsten einhundert Jahre, in denen die Mobilität mit der BMW Group nach Wünschen der Konzern-Obersten völlig mühelos, stets verfügbar und individuell anpassbar sein soll.
Impressionen von der Jubiläumsfeier gibt es in der Bildergalerie!
Bilder aus 100 Jahren BMW finden Sie unter: http://www.autohaus.de/bilder-und-videos/100-jahre-bmw-1768102.html
Daten, Fakten und Bilder zum BMW-Jubiläum bündelt AUTOHAUS im Themenspecial: http://www.autohaus.de/themenspecials/100-jahre-bmw-1768047.html