Computergesteuerte Autos werden nach Einschätzung des deutschen Technologie-Konzerns Bosch erst in einem Jahrzehnt im Regelbetrieb auf den öffentlichen Straßen fahren. "Wir bewegen uns in diese Richtung in einzelnen Schritten", sagte der nordamerikanische Bosch-Manager Scott Winchip am Montag auf der Elektronikmesse CES International 2013 in Las Vegas. "Im kommenden Jahr kommen Autos mit einer angepassten Cruise Control (Geschwindigkeitsregelanlage) auf den Markt, mit denen die Wagen in einem Stau automatisch bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h fahren können", sagte Winchip.
Für höhere Geschwindigkeiten in computergesteuerten Autos fehlten aber noch für mindestens zehn Jahre die notwendigen Voraussetzungen. In diesem Zeitraum müsse an der Standardisierung der Kommunikationsprotokolle für den Datenaustausch zwischen den fahrenden Wagen sowie an Sicherheitsfeatures gearbeitet werden. Außerdem sei für einen Regelbetrieb eine kritische Masses von modernen Autos notwendig, die untereinander kommunizieren können. "Wir gehen davon aus, dass man mindestens zehn Prozent von "Connected Cars" auf den Straßen benötigt."
Bosch ist nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer bei den Ultraschall-Sensoren, die derzeit vor allem für Einpark-Hilfen eingesetzt werden, um die Entfernung zu anderen Fahrzeugen und Hindernissen zu messen. Das Unternehmen ist erstmals mit der kompletten Produktpalette auf der CES vertreten und zeigt in einem virtuellen Haus im Las Vegas Convention Center seine Produkte und Lösungen - vom Auto bis hin zu Haushaltgeräten.
Die Vision eines autonom fahren Fahrzeugs wird in der Öffentlichkeit vor allem von den Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page vorangetrieben. In den USA sind computergesteuerte Autos von Google bereits rund eine halbe Million Kilometer unfallfrei auf öffentlichen Straßen gefahren. In Deutschland forschen an verschiedenen Universitäten Wissenschaftler am Konzept eines autonomen Fahrzeugs, etwa an der TU Braunschweig und der Freien Universität in Berlin.