Eine Arbeitszeitverkürzung und ein Umstieg auf andere Technologien sollen die Zukunft des Bosch-Werks in Bamberg sichern. Arbeitnehmer und Unternehmen haben am größten Produktionsstandort des Autozulieferers in Deutschland eine entsprechende Vereinbarung ausgehandelt, wie Betriebsratschef Mario Gutmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit gewinne man die nötige Zeit, um das Werk neu auszurichten, das mit seinen mehr als 7.000 Beschäftigten komplett am Verbrennungsmotor hänge. "Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden", sagte Gutmann.
Die Vereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen bis ins Jahr 2026 aus, zudem steckt Bosch nach eigenen Angaben Geld in den Aufbau neuer Bereiche, etwa für die Brennstoffzelle. Dafür wird die Arbeitszeit verkürzt. Mitarbeiter mit einer 35-Stunden-Woche arbeiten vom 1. April 2020 an nur noch 32 Stunden und bekommen entsprechend sechs Jahre lang weniger Geld.
Der Wandel der Autobranche hin zur Elektromobilität schlägt bei vielen Zulieferern auf die Auftragslage durch. Viele Unternehmen haben deshalb bereits Stellenstreichungen angekündigt - auch Bosch.
Bosch Bamberg soll nun zu einem Standort für die Produktion von Brennstoffzellen ausgebaut werden. Eine Vorserienfertigung gibt es dort bereits. In Verbrenner wird aber weiter investiert. 2Wir können uns nun auf die Industrialisierung der mobilen und stationären Brennstoffzelle konzentrieren und zugleich die Verbrennungstechnologie weiterentwickeln - denn auch die Mobilität der Zukunft kommt ohne den modernen Verbrenner nicht aus", betonte Gutmann. (dpa)